Der Spaziergang
Hans Ulrich von Eggenberg (1568–1634), „der reichste Bürger im Herzogtum Steiermark", ließ Giovanni Pietro de Pomis das Schloss planen; mit dessen Bau wurde im Jahr 1625 begonnen. Der letzte private Besitzwechsel erfolgte an die Grafen von Herberstein; diese verkauften im Jahr 1939 die Schloss-Liegenschaft an das Land Steiermark.
Mit 1. August 2010 wurde das Prädikat „Unesco-Weltkulturerbe" dem Schloss Eggenberg zuerkannt. Darin vereinen sich umfassende Historie und Moderne; barocke Kunst und naturbezogenes Geschick.
Die Grazer Top-ten-Destination „Schloss Eggenberg" wirkt als der von Kultur und Natur bestimmte Fokus im vielschichtig organisierten Universalmuseum Joanneum. Der Gründungsanlass reicht zurück in das Jahr 1811: Erzherzog Johann war von Wien über den 1445 Meter hohen Schöckl (!) nach Graz gereist, lernte aus eigener Kraft die Steiermark kennen und neigt sich diesem Land in nachhaltiger Weise zu: „... Mir ist, als fahrete ich durch einen Garten ..."
Der Nachhall aus dieser Reise: Erzherzog Johann gründete in der steirischen Landeshauptstadt Graz folgende Institutionen:
ERSTENS, für die wirtschaftlich arg in Bedrängnis geratene Bauernschaft eine deren Interessen wahrende Organisation (aktuell die Kammer für Land- und Forstwirtschaft);
ZWEITENS, eine landesweit wirkende Versicherung (daraus entstand die Grazer Wechselseitige);
DRITTENS – zugleich krönend darüber gestellt – ein Landesmuseum: Das ab Anbeginn im Innenstadt-Objekt Raubergasse 10 situierte „Landesmuseum Joanneum" (Österreichs ältestes Museum) wurde am 26. November 1811 eröffnet. Aus dessen jüngst gestalteter Organisationsstruktur erwuchs das „Universalmuseum Joanneum". Dazu gehört das „Unesco-Weltkulturerbe Schloss Eggenberg".
Das Schloss, die Parkanlagen und die im Archäologiemuseum anliegenden „Lebensspuren" leiten zu profunden Bereichen in Kultur und Natur.
Dauer: beliebig, zumindest 2–3 Std.
Strecke:
Schloss Eggenberg – Schlosspark-Eingang – Parkwege – Picknickwiese – Südpavillon – Schloss Eggenberg, Haupteingang – Rosenhügel – Archäologiemuseum – Herrschaftsgartel – Planetengarten – Kinderspielplatz – Schloss-Café – Parkwege –Schlosspark-Ausgang – GH Rudolf – Herbersteinstraße – Grasbergerstraße – Burenstraße |
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Baierdorf |
Haltestellen:
Ausgangspunkt: Schloss Eggenberg, Straßenbahn 1 |
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Endpunkt: Baierdorf, Straßenbahn 7; Alternative Haltestelle: Franz-Steiner-Gasse, Straßenbahn 7; Stadtbusse 33, 33E, 62 |
Fahrplan: www.verbundlinie.at
Einkehrstätten:
Schloss-Café; geöffnet April bis Oktober. Im Schlosspark.
Erlebnisbrauerei und Gasthaus Rudolf; Eggenberger Allee 91; nahe am Schlosspark-Eingang.
Erlebnispunkte:
Universalmuseum Joanneum, Schloss Eggenberg (380 m); Eggenberger Allee 90 – museum-joanneum.at
Schlosspark Eggenberg; Zutritt ganzjährig. Beachten! Die Eintrittskarte gilt allein für den Parkbereich: mit Picknickwiese, Südpavillon-Garten (ursprünglich ein Schießstattgebäude; ab 1860 als Sommerwohnung vermietet), Rosenhügel (mit Pavillon), Teich, Herrschaftsgartel, Planetengarten, Kinderspielplatz.
Schloss Eggenberg; Zutritt von April bis Oktober; Ticketschalter ab 9.45 Uhr geöffnet.
Prunkräume; Zutritt nur mit Führungen; Dauer zirka 50 Minuten.
Münzkabinett; die beiden Ausstellungs-Haupträume sind benannt nach Balthasar Eggenberger und Hans Ulrich von Eggenberg. Das Münzkabinett gleicht einer „Fundgrube sichtbar gemachter Historie", insbesondere jener der Steiermark.
Archäologiemuseum mit Lapidarium; geöffnet April bis Oktober.
Zugang aus dem Schlosspark.
Als für die Steiermark bedeutendstes kulturhistorisches Artefakt gilt der „Strettweger Kultwagen" (benannt nach dem nahe Judenburg liegenden Fundort); das aus Bronze hergestellte Kunstwerk stammt aus dem 7. Jh. v. Chr. Dieselbe Fundstelle barg zusätzlich Prunkgeschirr sowie Waffen des „Fürsten von Strettweg" und zählt zu den reichst ausgestatteten hallstattzeitlichen Fürstengräbern der Steiermark.
Ähnlich unschätzbar wertvoll sind die bei Kleinklein im Saggautal geborgenen Funde; die Maske und die beiden „magischen" Hände datieren aus dem 6. Jh. v. Chr.
Nähere Informationen über Autoren und Buch
Das Grazer Autorenpaar Günter und Luise Auferbauer stellte diesen Spaziergang mit größter Sorgfalt zusammen; bei ihnen liegen auch die Urheberrechte.
Dieser Tipp ist im reich illustrierten Wanderführer „Spaziergänge in Graz und Umgebung mit Bus, Bahn, Bim" (Kral Verlag) ausführlich beschrieben und dort unter Nr. 39 nachzulesen.
Dieses Service wurde im Rahmen des EU Projektes RURBANCE / Alpin Space erstellt und ist von der Europäischen Union mitfinanziert. Alle Angaben ohne Gewähr.