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16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Auftaktaktion für Solidarität mit Frauen in Iran

25.11.2022

Die internationale Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen" rückt das Thema in den Mittelpunkt und schafft Bewusstsein für Gewalt gegen Frauen in all ihren Ausprägung und mit allen Auswirkungen. Im Zuge der Aktion schafft die Kampagne "#grazstehtauf - Schau nicht weg. Gewalt gegen Frauen geht uns alle an !" von 25. November bis 15. Dezember Bewusstsein und ruft zur Solidarität mit betroffenen Frauen und zum Handeln auf. "Die Kampagne ist ein Aufruf, sich einzumischen, wenn man Gewalt gegen Frauen mitbekommt und nicht wegzuschauen" erklärt Doris Kirschner vom Referat für Frauen und Gleichstellung. Video-Spots mit den Grazer Schauspieler*innen Martina Poel, Gregor Seberg und Pia Hierzegger, die zu Zivilcourage aufrufen, werden in den Grazer Kinos gezeigt, ebenso in den Öffis, auf Großplakaten und auf den Social Media-Kanälen der Stadt. 

Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen: Geeintes Auftreten bei der Auftaktveranstaltung im Innenhof des Rathauses.Starke Stimmen: Menschenrechtsaktivistin Aida Karimi (4.v.r.) und Aktivistinnen machen sich für Frauen im Iran stark. Verkündeten einstimmig ihre Haltung gegen Gewalt an Frauen und gegen die Vorgänge im Iran: Jutta Dier, Barbara Kasper, Doris Kirschner, Bernadette Pfingstl, Aida Karimi, Inge-Margareta Brenner, Bolortsetseg Baljinnyam, Elke Lujansky-Lammer, Elke Kahr, Philipp Suppan und Bruno Gasper. (v.l.)

Auftakt Solidaritätsaktion mit Frauen im Iran

In den Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung stellte Bürgermeisterin Elke Kahr die Solidarität mit Frauen im Iran. "Wir werden in den kommenden Tagen viele Schwerpunkte setzen, in denen es in erster Linie darum geht, Zivilcourage zu zeigen und nicht wegzuschauen, wenn Gewalt gegen Frauen erkannt wird. Ich bin sehr froh, dass wir heute auch ein sichtbares Zeichen zum Auftakt setzen können, indem wir unsere Solidarität mit Frauen und Mädchen in Iran zeigen. Ich bedanke mich besonders bei dem Referat für Frauen und Gleichstellung und allen anwesenden Beiräten und NGOs, die uns hier unterstützen und sich solidarisch zeigen." Die Stadt verurteilt das brutale und menschenrechtsfeindliche Vorgehen der Machthaber im Iran auf das Schärfste. 

Mitte September wurde die 22-jährige Mahsa Jina Amini von der iranischen Sittenpolizei festgenommen, weil sie ihr Kopftuch „falsch" trug. Sie starb in Polizeigewahrsam. Seit ihrer brutalen Ermordung protestieren seit Wochen Tausende gegen die staatliche Kontrolle über den weiblichen Körper und für ein Ende des iranischen Regimes. Die im Iran geborene Menschenrechtsaktivistin Aida Karimi appelliert an die Politik, einen Schritt in die richtige Richtung zu setzen: "Heute ist der 68. Tag, an dem Iranerinnen und Iraner auf die Straße gehen, um gegen das repressive Regime der islamischen Republik zu demonstrieren. Mittlerweile ist es eine Revolution, die unaufhaltbar ist. Das, was die islamische Republik nach Außen versucht zu repräsentieren, wirft ein falsches Bild auf die islamische Glaubensgemeinschaft. Denn es ist keine Frage der Religion, wenn Frauen frei leben wollen."

Frauen. Leben. Freiheit.

Zahlreiche Vertreter:innen von Beiräten und NGOs brachten ihre Solidarität mit den iranischen Frauen zum Ausdruck: Neben dem Menschenrechtsbeirat, dem interreligiösen Beirat, dem Migrant:innenbeirat, dem Frauenrat, dem Friedensbüro, den Omas gegen Rechts und den RosaLila PantherInnen waren auch zahlreiche Mitglieder des Gemeinderates und der Stadtregierung vertreten. Über Religionsgrenzen hinweg solidarisierten sich Mitglieder des interreligiösen Beirates und verurteilten einstimmig das brutale und menschenrechtsfeindliche Vorgehen der Machthaber im Iran.

In Österreich wurden in diesem Jahr bereits 28 Frauen ermordet. Weil sie Frauen sind. Um Gewalt gegen Frauen einzudämmen, müssen alle Anstrengungen gebündelt und vervielfacht werden, national wie auch international. Jutta Dier vom Friedensbüro machte darauf aufmerksam, wie viel wir bereits erreicht haben und was es in Sachen Schutzmaßnahmen noch zu tun gibt: "16 Tage gegen Gewalt an Frauen ist eine gute Aktion. Eigentlich müsste es heißen, 365 Tage gegen Gewalt an Frauen und das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, in einer Gesellschaft, die sich aufgeklärt nennt und die Menschen- und Frauenrechte als Grundlage der Verfassung und damit des Zusammenlebens angenommen hat." 

Barbara Kasper vom Grazer Frauenrat: "Was einer von uns geschieht, geschieht uns allen. Jeder Akt von Gewalt an Frauen ist der Ausdruck von Frauenfeindlichkeit und Frauenhass und damit ein Angriff auf das freie Leben von allen Frauen. Menschenrechte werden immer wieder bedroht, sie müssen immer wieder erkämpft und beschützt werden. Was gerade im Iran passiert, ist ein Hohn auf die Menschenrechte."

Plakatwand der Solidarität

Eine Plakatwand mit Botschaften für eine gewaltfreie Gesellschaft wird 16 Tage lang im Hof des Rathauses stehen. Jede und jeder ist eingeladen, während dieser Zeit eine schriftliche Botschaft, eine Zeichnung oder ein Foto auf der Wand zu hinterlassen und so einen kleinen Beitrag zur Solidarität zu leisten.

Informationen zu Gewaltschutzeinrichtungen und -maßnahmen findet man auf graz.at/gewaltschutz.

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