Graz stand heute im Zeichen des Internationalen Frauentages. „Dieser Tag ist von großer Bedeutung, um daran zu erinnern, welch langer und harter Kampf einer starken Frauenbewegung notwendig war, um die in der Verfassung verankerte Gleichberechtigung von Mann und Frau Schritt für Schritt in eine gelebte Realität zu übersetzen", erinnert Frauenstadträtin Tina Wirnsberger an die Errungenschaften der jüngeren Vergangenheiten. Seit 1918 erst dürfen Frauen wählen, seit 1975 ohne die Zustimmung ihres Mannes arbeiten und erst im Jahr 1989 wurde die Vergewaltigung in der Ehe mit Strafe belegt. Der Internationale Frauentag ist aber vor allem auch Anlass aufzuzeigen, wo wir heute stehen und was wir noch vor uns haben, um von tatsächlicher Gleichstellung sprechen zu können:
- Österreich weist einen der höchsten Einkommensunterschiede in der Europäischen Union auf. Arbeit muss endlich fair bewertet und die Vergleichbarkeit von Gehältern ermöglicht werden.
- Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Frauen. Wir wollen sie in diesem Maße auch an den Entscheidungstischen in Wirtschaft und Politik sehen.
- Von den 300.000 Alleinerziehenden in Österreich sind 90 Prozent Frauen und von ihnen die Hälfte armutsgefährdet. Sie benötigen dringend eine Existenzsicherung durch einen staatlich abgesicherten Unterhaltsvorschuss.
- Jede fünfte Frau ist in Österreich von körperlicher Gewalt betroffen und beinahe drei Viertel von sexueller Belästigung. Das erfordert verstärkten Schutz und Prävention, aber vor allem die Veränderung gesellschaftlicher Strukturen und Rollenbilder.
"Der heutige Tag hat gezeigt, wie viele Frauen und Männer in Graz mit Fachwissen und hohem Einsatz unermüdlich für die Gleichberechtigung der Frauen arbeiten. Dafür und für das großartige, vielfältige Programm möchte ich mich bedanken", so die Stadträtin.
Ein Rückblick in Bildern: