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Weichen für Tram-Paket II mit Griesplatz gestellt

15.11.2019

Mit einem einstimmigen Grundsatzbeschluss tritt der Gemeinderat für die Realisierung des „Tram-Paket II - Straßenbahnnetzausbau 2023+" ein. Neu gegenüber der Zwischenpräsentation im Mai ist die Empfehlung der Südwest-Linien-Variante über Griesplatz und Citypark; in der Nutzen-Kosten-Untersuchung wird ihr gegenüber der Trassenführung Elisabethinerstraße - Lazarettgasse der Vorzug gegeben.

Zusammenfassend sollen laut Studie des renommierten Schweizer ÖV-Experten Prof. Willi Hüsler drei Straßenbahn-Neubaustrecken umgesetzt werden:

- Nordwest-Linie über Lendplatz nach Gösting
- Südwest-Linie über Griesplatz nach Webling (Höhe Harterstraße)
- neue Linie 2 über Geidorfplatz und die Uni

Nach der Zwischenpräsentation im Mai wurden nun noch die beiden inneren Äste der Südwest-Linie vertiefend untersucht mit dem Ergebnis, dass Variante über Griesplatz und Citypark besser abschneidet. Das Gesamtinvestvolumen für die drei Projekte beträgt rund 285 Mio. Euro, mit den neuen Angeboten sollen zusätzlich rund 50.000 Fahrgäste pro Tag gewonnen werden, was einer Steigerung des Fahrgastaufkommens der Graz Linien um ein Sechstel gleichkommen würde.

Netzausbauten 2023+
Netzausbauten 2023+© Stadt Graz/Verkehrsplanung

„Graz ist eine Straßenbahn-Stadt, die Tram ist am komfortabelsten und wird von den Fahrgästen gerne angenommen. Sie bildet das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in Graz", unterstreicht Verkehrsstadträtin Elke Kahr die richtungsweisende Bedeutung des Beschlusses. „Die jetzt in Bau und in Vorbereitung befindlichen drei Linien - Reininghaus, Smartcity und Innenstadtentlastung - sind ein erster wichtiger Schritt der Netzerweiterung bis 2023. Nun erfolgte auch die gemeinsam getragene Weichenstellung für das nächste Jahrzehnt."  

Netzfunktion stark verbessert

Mit Realisierung des Tram-Pakets II würde sich das Grazer Straßenbahnnetz von 37,7 km im Jahr 2023 (mit Inbetriebnahme der in Bau bzw. Planung befindlichen Erweiterungen nach Reininghaus, Smartcity und der Innenstadtentflechtung) um weitere 14,7 km auf 52,4 km verlängern. Für den Betrieb wären zusätzlich 27 Straßenbahnen notwendig, die 34 Busse ersetzen würden. 16 der 17 Grazer Bezirke hatten Anschluss an einen leistungsfähigen schienengebundenen Verkehr, die Netzfunktion würde stark verbessert und zusätzlich zwei Ost-West-Verbindungen abseits der stark frequentierten Achse Herrengasse - Annenstraße geschaffen.

Mehr Personal benötigt

Neu in dem Bericht ist der Vorschlag, bei den künftigen Neubaustrecken auf Endstationen im klassischen Sinne (Wendeschleifen) zu verzichten und statt dessen Zweirichtungs-Straßenbahnwagen anzuschaffen. Und: Der geplante Straßenbahn-Netzausbau bringt auch eine Herausforderung mit sich, die betroffenen Stadträume und Plätze wie Griesplatz oder Geidorfplatz neu zu gestalten mit noch stärkerem Akzent auf Begrünung und Aufenthaltsqualität. 

„Es ist klar, dass personell in der ÖV-Planung  wie auch im Bereich der Planung für den Rad- und Fußgängerverkehr - deutlich aufgestockt werden muss", unterstreicht die Stadträtin. Diese Notwendigkeit spiegelt sich auch im Gemeinderatsbeschluss wieder, in dem darauf verweisen wird, dass mit den derzeit vorhandenen Personalressourcen in den Planungsabteilungen die Realisierung frühestens ab 2024 starten könnte und ein Abschluss des Projekts nicht vor 2039 möglich sein dürfte.

Verknüpfung mit 3 Schnellbahn-Knoten

Ganz wesentlich: Über drei Nahverkehrsknoten (Don Bosco, Wetzelsdorf und Gösting) würde eine interessante Verknüpfung mit der S-Bahn hergestellt werden. „Gerade zur Bewältigung der wachsenden Pendlerströme aus dem und ins Umland ist diese Verschränkung von städtischem und regionalem ÖV enorm wichtig", so Kahr. 

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