Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl:
„Damit der wachsende Zentralraum Graz nicht auf einer Einbahn Richtung kompletter Verkehrsüberlastung unterwegs ist und um vereinbarte Klima- und Umweltziele zu erreichen, wird der sogenannte ,Modal Split‘, also die Fahrgastzunahmen analog zum Bevölkerungswachstum, zugunsten des öffentlichen Verkehrs deutlich zu erhöhen sein. Dazu gibt es sowohl von der Europäischen Union, der Bundesregierung, der Steirischen Landesregierung und der Stadtregierung im Rahmen der jeweiligen Agenda klare Bekenntnisse und Vereinbarungen."
Vizebürgermeister Mag. (FH) Mario Eustacchio:
„Als ehemaliger Verkehrsstadtrat weiß ich, welch enorme Herausforderung die urbane Mobilität in Graz darstellt. Wir brauchen einen großen verkehrspolitischen Wurf, um in diesem wachsenden Ballungsraum fit für die Zukunft zu sein. Der Platz in der Stadt, insbesondere in der Grazer Altstadt, ist einfach begrenzt. Die logische Konsequenz daraus ist, dass wir für den öffentlichen Verkehr eine neue Ebene erschließen. Mit einer Metro in den Untergrund zu gehen, das würde absolut Sinn machen. Die Vorteile wären offensichtlich. Das heißt für mich: Die Vision eines solchen Jahrhundertprojekts einer Metro für Graz darf man nicht einfach als Spinnerei vom Tisch wischen. Wir müssen die Möglichkeit einer Umsetzung bis ins letzte Detail ausloten".
Holding-Graz-CEO DI Wolfgang Malik:
„Um diese Ziele auch mit einem technologischen Innovationsschub zu erreichen, hat die Holding Graz die traditionellen Verkehrsangebote ausgebaut und parallel über die eigene Projektgesellschaft MUM 2030+ die Machbarkeit ober- und unterirdischer Mobilitätslösungen untersucht, die eine völlig neue Dimension in der urbanen Mobilität ermöglichen sollen. Die MUM 2030+ zeigt eindeutig auf, wie im Verbund von bestehenden und neuen Ebenen ein gesamtheitlich attraktives System funktionieren kann", so Holding Graz-CEO Dipl.-Ing. Wolfgang Malik. Und: „Mobilität in urbanen Zentren durch Taktverdichtungen der S-Bahnen oder durch zusätzliche eigentlich nicht mögliche Belastungen der urbanen Lebensräume zu erzwingen, wird nicht funktionieren. Die überregionale Orientierung einer Metro als Teil einer Gesamtlösung für den steirischen Zentralraum und vor allem die Bedienung neuer Mobilität in einem der dynamischen Wirtschaftsräume Österreichs erfordert die Mitwirkung von Bund und Land bzw. ein gemeinsames Vorgehen mit der Stadt".
Dr. Kurt Fallast, Geschäftsführer PLANUM (Ingenieurbüro für Raumplanung und Raumordnung, Verkehrswesen und Verkehrswirtschaft)
„Um die Stadt und die Region Graz auf die kommenden Anforderungen im Hinblick auf die wichtigen verkehrspolitischen Ziele zu rüsten, wurden in einem interdisziplinären Expertenteam mit PLANUM die Möglichkeiten neuer Angebote im öffentlichen Verkehr analysiert. Eine der Kernaufgaben war es, die Machbarkeit und die Wirkungen einer Metro als Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Stadt Graz zu untersuchen. Aufbauend auf den fundierten technischen Planungen schafft das ergebnisoffene Herangehen die Grundlage für EntscheidungsträgerInnen, indem die verkehrlichen, umweltrelevanten und finanziellen Auswirkungen transparent aufbereitet werden".
Univ.-Prof. Dr. Ing. Martin Fellendorf, TU Graz (Leiter Institut für Straßen- und Verkehrswesen):
„Ein Straßenbahnnetz, das zu weiten Teilen gemeinsam mit dem Straßenverkehr geführt wird, stößt in der wachsenden Stadt Graz an seine Kapazitätsgrenzen. Nur mit einem Metrosystem lassen sich die verkehrspolitischen Ziele eines ÖPNV-Anteils von knapp 30 % erreichen und mangelnde Auslastung einer Metro muss man nicht befürchten, wie unsere Simulationsrechnungen am Institut für Straßen- und Verkehrswesen gezeigt haben".
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Peter VEIT, TU Graz (Leiter Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrswirtschaft):
„Es konnte eine Linienführung in Vorschlag gebracht werden, die die aus verkehrlicher Sicht anzustrebenden Haltepunkte bedient, günstige Verknüpfungen mit S-Bahn und Straßenbahn anbietet und eine kurze Gesamtreisezeit sicherstellt. Zudem erlauben die gewählten Trassierungsparameter die betrieblichen Anforderungen bei geringen Instandhaltungskosten und damit günstigem Betrieb und hoher Verfügbarkeit zu erfüllen".
Univ.-Prof. Dr. Sebastian Kummer, WU Wien (Vorstand Institut für Transportwirtschaft und Logistik):
„Die vom Team der WU Wien durchgeführte ökonomische Analyse zeigt, dass die beiden Metrolinien eine hervorragende Investition für die zukünftige Entwicklung von Graz und Umgebung sind. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht überzeugt der hohe Kostendeckungsgrad. Gesamtwirtschaftlich ist das hohe Nutzen-Kosten-Verhältnis von 3,9 auch im internationalen Vergleich hervorragend. Ich kann der Stadt, dem Land und auch dem Bund nur empfehlen die Investitionen in ein zukunftsfähiges Metrosystem möglichst schnell anzugehen."