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Eine halbe Million für BürgerInnenideen!

Die Ergebnisse des ersten Grazer BürgerInnenbudgets liegen vor

28.06.2021

Die Stadt Graz hat die Bürgerinnen und Bürger Anfang März eingeladen, auf der neuen Beteiligungsplattform mitgestalten.graz.at gute Ideen für die Stadt einzubringen um Graz gemeinsam mit den GrazerInnen und Grazern noch lebenswerter zu machen. Mit dem BürgerInnenbudget wurde erstmals die strukturierte Möglichkeit geschaffen dass BürgerInnen selbst, unabhängig von den Vorhaben der Stadt, ihre Ideen auf die städtische Agenda setzen können.

Für die Umsetzung dieser Ideen wurden vom Gemeinderat 2020 finanzielle Mittel in Höhe von 300.000 Euro beschlossen. Trotz Corona-bedingter Einschränkungen auf das Online-Format wurde das BürgerInnenbudget 2021 im März gestartet.

Präsentation der Sieger-Ideen: Andrea Redi und Raimund Berger vom Beirat für BürgerInnenbeteiligung, Ideengeber Andy Barth, Roland Maurer-Aldrian und Art Julius Aurel, Bürgermeister Siegfried Nagl, Stadtbaudirektor Bertram Werle und Wolf-Timo Köhler, Leiter des Referats für BürgerInnenbeteiligung. (v.l.)
Präsentation der Sieger-Ideen: Andrea Redi und Raimund Berger vom Beirat für BürgerInnenbeteiligung, Ideengeber Andy Barth, Roland Maurer-Aldrian und Art Julius Aurel, Bürgermeister Siegfried Nagl, Stadtbaudirektor Bertram Werle und Wolf-Timo Köhler, Leiter des Referats für BürgerInnenbeteiligung. (v.l.)© Stadt Graz/Fischer

Überragende Beteiligung

Über 430 Ideen wurden von BürgerInnen eingereicht - die doppelte Anzahl der erwarteten Ideen. 16.600 Votings wurden in den beiden Abstimmungsrunden abgegeben und über 2.680 BürgerInnen haben sich auf der neuen Plattform mitgestalten.graz.at beteiligt und aktiv beim BürgerInnenbudget mitgemacht. Über 30.000 BesucherInnen und 156.800 Seitenaufrufe konnte die neue Beteiligungsplattform mitgestalten.graz. at mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von über 5 Minuten pro User verzeichnen.

Bürgermeister Siegfried Nagl: „Mit dem BürgerInnenbudget hat die Stadt Graz einmal mehr eine Vorreiterrolle in Österreich eingenommen. Die Beteiligung beim ersten Grazer BürgerInnenbudget zeigt, dass den Grazerinnen und Grazern ihre Stadt am Herzen liegt. Die eingereichten Ideen zeigen deutlich, welche Themen den GrazerInnen am Herzen liegen: Klimaschutz, Natur und öffentlicher Raum; Gemeinschaft und Engagement; Sport und Freizeit."

Raimund Berger, Vorsitzender des Beirates für BürgerInnenbeteiligung: „Für uns als Beirat für BürgerInnenbeteiligung war es wichtig, der „Vorhabenliste der Stadt" eine „Vorhabenliste der BürgerInnen" an die Seite zu stellen. Daher war ein Bürger-Beteiligungs-Modell zu entwickeln, indem die Bürgerinnen und Bürger von der „Intelligenz der Vielen" profitieren und Graz dadurch an Lebensqualität gewinnen kann. Leider können nicht alle Ideen gewinnen, es soll aber auch keine umsetzbare Idee verloren gehen. Dafür werden wir gemeinsam nach Lösungen suchen. Wir wünschen uns, dass dieses BürgerInnenbudget - gegebenenfalls mit der einen oder anderen Adaptierung - in den kommenden Jahren regelmäßig stattfinden wird."

Zwei Ideenchecks und zwei Abstimmungsphasen

Die Fachabteilungen der Stadt waren umfassend in das BürgerInnenbudget eingebunden und hatten die Aufgabe die Ideen im Rahmen des Grobchecks und des Detailchecks auf Umsetzbarkeit zu prüfen.

Stadtbaudirektor Bertram Werle: „Mit einer derart Hohen Anzahl an über 430 eingereichten Ideen konnten wir vorher nicht rechnen - Voraussagen aus Städten vergleichbarer Größe waren, dass wahrscheinlich um die 200 Ideen eingehen würden. Wir haben es geschafft, alle Ideen im Grobcheck anzuschauen und auch zu jeder Idee, die ausscheiden musste, eine erläuternde Stellungnahme abzugeben. Die neue Perspektive für die Verwaltung war, dass es in der Logik des BürgerInnenbudget nicht die Aufgabe der Verwaltung war, die Ideen auf gut oder schlecht zu bewerten, sondern nur auf machbar oder eben nicht machbar. Die Bewertung ist dann den BürgerInnen zugefallen und damit auch das Agendasetting, welche Ideen von den Fachabteilungen nun mit den Mitteln aus dem BürgerInnenbudgets umzusetzen sind. Diese Umsetzung beginnen wir nun vorzubereiten."

Nach der fünfwöchigen Ideenphase und dem Grobcheck der über 430 Ideen durch die Fachabteilungen konnten die BürgerInnen 190 Ideen bewerten. Die Top 30 kamen dann in den Detailcheck. 28 Ideen haben es bis in das Finale geschafft. Über dies 28 Ideen konnten alle Grazerinnen und Grazer im Finale bis gestern um Mitternacht abstimmen.

Das sind die Sieger-Ideen

Discgolf Proberunde!
Discgolf Proberunde!© Stadt Graz/Fischer
  1. „Mehr Discgolf Möglichkeiten in ganz Graz"
    Kategorie: Sport & Freizeit
    Kosten: 50.000 €
    Umsetzung von zwei Discgolf Parcours mit je neun Bahnen in der Länge von 60 bis 120 Metern
  1. „Rettet die Bienen" (Klimaschutzsonderpreis)
    Kategorie: Umwelt & Natur
    Kosten: bis zu 100.000 €
    Pflanzung von Blumenwiesen auf städtischen Grünflächen und Errichtung von drei Imkerbereichen in Zusammenarbeit mit Imkern
  1. Share your food - kostbare Lebensmittel retten! (Klimaschutzsonderpreis)
    Kategorie: Gemeinschaft & Engagement, Soziales
    Kosten: 10.000 €
    Die Idee wurde mit dem Ideengeber gemeinsam konkretisiert. Förderung von 5 neuen "Fairteiler-Standorten" in Graz
  1. Baumbepflanzung in möglichst allen Straßen der Innenstadt
    Kategorie: Stadtentwicklung und Stadtplanung
    Kosten: 100.000 €
    Mit Blick auf eine mögliche Umsetzung im Rahmen der Höchstgrenze von 100.000 € wurde die Idee vom Ideengeber konkretisiert auf Baumpflanzungen im Bereich der Harrachgasse (Bezirk Geidorf) zur Verbesserung der Lebens- und Luftqualität
  1. Vorgarten des Margaretenbads attraktiv gestalten - Grünes statt Betonwüste!
    Kategorie: Bauen & Wohnen
    Kosten: 100.000 €
    Revitalisierung des Vorgartens zur Attraktiveren des Straßenbildes
  1. Wildblumenwiesen für Graz (Klimaschutzsonderpreis)
    Kategorie: Umwelt & Natur
    Kosten: bis zu 100.000 €
    Bepflanzung von ca. 10.000 m2 Wildblumenwiesen auf städtischen Grünflächen
  1. Erhalt und Vergrößerung der Waldflächen der Stadt
    Kategorie: Umwelt & Natur
    Kosten: bis zu 50.000 €
    Ankauf und nachhaltige Bewirtschaftung von Waldflächen

Zusätzliches Budget von Klimaschutzbeirat

Woher kommen die zusätzlichen Mittel über 300.000 €? Das BürgerInnenbudget hat gezeigt, dass sich der Klimaschutzgedanke auch in viele Ideen der BürgerInnen widerspiegelt. Aus diesem Grund hat der Fachbeirat für Klimaschutz empfohlen, aus dem Klimaschutzfonds zusätzliche finanzielle Mitteln zur Verfügung zu stellen, um die Umsetzung von Projekten mit Klimawirksamkeit zu unterstützen.

Der Fachbeirat für Klimaschutz hat die Siegerideen gesichtet und empfohlen, Projekte mit einem Klimaschutz-Sonderpreis zu dotieren. Dadurch können weitere Projekte realisiert aus der Reihung der BürgerInnen realisiert werden. Insgesamt stehen damit für die Umsetzung der genannten Ideen nach der Reihung der BürgerInnen 510.000 € zur Verfügung. Die Umsetzung durch die zuständigen Stellen soll innerhalb der nächsten 2 Jahre erfolgen.

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