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Das große Koalitionsinterview

Bürgermeisterin Kahr, Bürgermeisterin Stellvertreterin Schwentner und Gemeinderat Ehmann im ersten gemeinsamen Interview.

04.12.2021

Erstes großes Interview

Erstes großes und gemeinsames Interview der neuen Koalition in der Stadt Graz. Hier können Sie die BIG-Version auch digital nachlesen. Für Interessierte gibt es das Interview auch ungekürzt als PDF zum Herunterladen!

Die neue Koalition: Michael Ehmann, Elke Kahr und Judith Schwentner
Die neue Koalition: Michael Ehmann, Elke Kahr und Judith Schwentner © Stadt Graz/Fischer

Sie stehen seit 1993 immer auf der Bühne der Stadt Graz, wollten aber nie ins Rampenlicht. Seit Kurzem stehen Sie aber ganz vorne. Wie fühlt sich das an?

ELKE KAHR: Wie immer kommt es auf das Arbeitsverständnis an und wie man seine Inhalte definiert. Egal ob ich im Rampenlicht stehe oder nicht, an meiner Arbeitsweise wird sich nichts ändern. Ich bin immer für Bürgernähe gestanden, das werde ich auch als Bürgermeisterin nicht ablegen.

Frau Bürgermeisterin Stellvertreterin, wie ist denn Ihr Gemütszustand, nachdem Sie schon am ersten Tag zur Stellvertreterin gewählt wurden?

JUDITH SCHWENTNER: In dem Bewusstsein, dass das eine große Herausforderung ist, freue ich mich sehr. Ich habe großen Respekt vor den Aufgaben und dem Ressort, aber ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen und Graz mitzugestalten.

Herr Ehmann, warum haben Sie sich entschieden, weiterhin die tragende Rolle in der Grazer Sozialdemokratie einzunehmen?

MICHAEL EHMANN: Wir haben gemeinsam im Regionalvorstand beraten. Wir haben uns das Ergebnis sehr genau angesehen. Und da kam die Idee, eine gestaltendere Rolle zu übernehmen. Denn letztendlich haben wir die letzten fünf Jahre in der Opposition verbracht. Uns war sehr schnell klar, dass es mit den beiden Kolleginnen durchaus möglich ist, eine Vereinbarung oder eine Partnerschaft einzugehen. Zum nächsten ordentlicher Parteitag im November 2023 trete ich dann aber nicht mehr an.

Ich nehme Ihren Satz als Stichwort auf: „Er kann gut mit allen in der Koalition". Wenn wir diese auch als eine Art „Ehe" sehen, wie lange würden Sie der Koalition geben?

SCHWENTNER: Ich finde die Metapher der Ehe nicht so passend für eine politische Zusammenarbeit. Wichtig ist aber, dass wir trotz unterschiedlicher Charaktere, Persönlichkeiten und politischer Auffassungen gut miteinander diskutieren können und ein respektvoller Umgang für uns oberste Priorität hat. Das ist eine gute Basis für jede erfolgreiche Zusammenarbeit.

Herr Ehmann wie ist Ihr Zugang dazu?

EHMANN: Ich habe keine Angst, dass wir die fünf Jahre nicht schaffen. Es kommt einfach auf eine gute, korrekte, eine offene interne wie externe Kommunikation an.

Frau Bürgermeisterin, was können sie privat hier einbringen?

KAHR: Wie schon Judith und Michi gesagt haben, in einer Partnerschaft darf man den anderen nicht „ummodeln". Der Grundkompass muss stimmen. Ich bin nicht bange, dass die fünf Jahre Partnerschaft nicht halten. Ich bin überzeugt, dass ich mich auf sie verlassen kann.

Aber warum scheitern dann so oft Koalitionen?

KAHR: Das liegt an der Schnelllebigkeit. Immer das Richtige zu sagen. Aber diese Sorge habe ich nicht. Ich weiß, wie meine Partner kommunizieren.

Sie beschreiben in ihrem Koalitionspapier drei Säulen: das soziale Graz, das klimafreundliche Graz und das demokratische Graz. Können Sie uns erklären, was Sie meinen?

EHMANN: Uns geht es darum, mit welcher Konsequenz wir für Objektivität, Transparenz und Nachvollziehbarkeit sorgen. Wir müssen der Bevölkerung zeigen, dass wir mehr Offenheit und Transparenz wollen.

KAHR: Alle drei sind gleich wichtig. Aber immer muss überlegt werden, dass jede Entscheidung der Mehrheit der Bevölkerung von Graz dient. Das ist der Barometer.

SCHWENTNER: Soziales und Klima gehen immer Hand in Hand. Die Klimafrage ist neben der Pandemie eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben. Wie gut wir in Graz leben können, hängt stark davon ab, was wir ab sofort dem Klimawandel entgegensetzen.

Aus aktuellem Anlasse möchte ich auf die Impfpflicht kommen. Dahinter steckt zweifelsohne viel Solidarität.

KAHR: Ohne dass sich ein Großteil der Bevölkerung impfen lässt, werden wir die Pandemie nicht besiegen können! Und ich werde alles dafür tun, die Bevölkerung davon zu überzeugen.

SCHWENTNER Die Impfung ist das gelindeste Mittel für einen wirklich breiten Schutz. Vor allem wenn es darum geht, vor schweren Verläufen zu schützen, hat die Impfung ihre Wirkung eindrucksvoll demonstriert.

EHMANN: Das probateste Mittel, um der Pandemie zu begegnen, ist nun mal die Impfung. Nur so wird viel Elend in der Gesundheit aber auch in der Wirtschaft, Stichwort Arbeitsplätze, verhindert.

KAHR: Ich möchte zum Schluss die Gelegenheit nutzen, im Namen von uns dreien, der Bevölkerung auch in diesen Tagen alles Gute zu Weihnachten wünschen. Gehen wir gemeinsam in ein zuversichtliches Jahr und bleiben Sie gesund.

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