Bürger der Stadt Graz, verstorben am 4. Dezember 2016
Gemeinderatsbeschluss am 30. März 1995, Festsitzung am 27. April 1995
Zur Person
Prälat Dr. Josef Jamnig wurde am 14. März 1924 in Pöls bei Judenburg geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in seinem Heimatort trat er 1936 in das Bischöfliche Knabenseminar in Graz ein. Nach der Auflösung dieser Bildungseinrichtung im Zuge des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich setzte er seine Mittelschulstudien im 1. Staatsgymnasium fort. Im Frühjahr 1934 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, geriet in sowjetische Gefangenschaft, aus der er 1948 zurückkehrte. Daraufhin inskribierte er Theologie, Englisch und Geographie an der Karl Franzens Universität in Graz. Im Juli 1951 erhielt er die Priesterweihe und beendete 1952 sein Theologiestudium. 1958 promovierte er zum Doktor der Philosophie, und schloss dieses Studium mit der Lehramtsprüfung für Englisch und Geographie ab. Von 1958 bis 1981 unterrichtete er diese Fächer am Bischöflichen Knabenseminar dem er als Regens während der Jahre 1971 bis 1980 vorstand.
1980 wurde er vom Diözesanbischof Johan Weber zum steirischen Caritasdirektor ernannt. Mit seinem außergewöhnlichen Einsatz entwickelte sich diese Einrichtung zu einem wichtigen Faktor in der Betreuung von sozial Schwachen, Hilfesuchenden und Schutzbedürftigen. Stets war er bemüht, Mitmenschen dafür zu gewinnen, in ihrer Umgebung Not zu sehen und soziales Handeln zu fördern. Ein zentrales und großes Anliegen von ihm, das er auch nie aus den Augen verlor, war die Flüchtlingshilfe und die Betreuung der Obdachlosen. Für diese am Rande der Gesellschaft stehenden Mitbürger engagierte sich Dr. Jamnig mit großer Nächstenliebe. Mit 31. August 1994 legte er seine Funktion als Caritasdirektor zurück und ging in seinen wohlverdienten Ruhestand. Weiterhin wirkte er aber unermüdlich als Seelsorger in St. Margareten an der Raab.