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Prof. Robert Stolz

Ehrenringträger und Ehrenbürger der Stadt Graz, verstorben am 27. Juni 1975

Ehrenringverleihung am 9. April 1965
Gemeinderatsbeschluss Ehrenbürger am 25. Juni 1970, Festsitzung am 26. November 1970

Zur Person

Professor Robert Stolz wurde am 25. August 1880 in Graz geboren und entstammt einer alteingesessenen Grazer Familie. Sein Vater, Jakob Stolz, der in Graz verdienstvoll als Operndirigent und Inhaber eines international angesehenen Konservatoriums wirkte, und seine Mutter, Ida Stolz, eine gefeierte Konzertpianistin, gaben ihm die erste musikalische Ausbildung, die später von Robert Fuchs und Engelbert Humperdinck vertieft wurde. Im Alter von 17 Jahren wurde er als Korrepetitor an das Grazer Stadttheater engagiert, war dann an den verschiedensten Opernhäusern beschäftigt und kam schließlich 1905 als erster Kapellmeister an das Theater an der Wien. Er dirigierte zahlreiche Premieren berühmter Operetten und wurde bald der Star-Dirigent des „silbernen Zeitalters der Wiener Operette“, der Operette, die nicht zuletzt dank Robert Stolz nun neue Triumphe feierte. In Marburg, Salzburg und Brünn waren bereits einige seiner Singspiele und Operetten uraufgeführt worden, am Raimund-Theater in Wien konnte Robert Stolz 1910 seine erste große Erfolgsoperette „Das Glücksmädel“ herausbringen und mit den zauberischen Melodien dieses Werkes seinen Ruf als Operettenkomponist begründen.

Neben seiner Dirigententätigkeit war Robert Stolz unermüdlich schöpferisch tätig. Er komponierte nicht nur Operetten, sondern im Jahre 1913 auch seine erste Filmmusik, er schrieb Chansons und während der Zeit des Ersten Weltkrieges die wehmütigsten und zugleich trostreichsten Wienerlieder.

Nach dem Ersten Weltkrieg konnte Robert Stolz weit über den deutschen Sprachraum hinaus eine Serie von Welterfolgen seiner Werke erleben, seine Filmmusik und Lieder brachten ihm neuen internationalen Ruhm. Im Jahre 1938, nach der Besetzung Österreichs, emigrierte Robert Stolz nach Paris und kam schließlich 1940 nach New York. Auch in den Vereinigten Staaten, in Mexiko und Südamerika, konnte er ein aufgeschlossenes Publikum für die Wiener Operette begeistern und die klassische Wiener Operette zu neuem Leben erwecken.
Trotz seiner großen Erfolge in der Neuen Welt kehrten Robert Stolz und seine Gattin "Einzi'" 1946 nach Wien zurück. Und wieder schrieb er Operetten, Musicals, Filmmusiken und Lieder, seit 1952 alljährlich auch die glitzernden Melodien für die berühmte Wiener Eisenrevue.

Professor Robert Stolz, der seit vielen Jahren von der internationalen Musikwelt als „Botschafter der Wiener Musikwelt“ bezeichnet wird und dessen weltweite Anerkennung durch die zahlreichen in- und ausländischen Ehrungen, die ihm zuteil wurden, nur noch unterstrichen wird, hat fast 50 Operetten, an die 2000 Lieder, von denen viele zu echten Volksliedern wurden, die Musik zu nahezu 100 Filmen sowie unzählige Suiten und Orchesterwerke komponiert. Seine Schallplatten trugen die Wiener Musik in alle Welt. Er, der in glücklicher Weise die Kunst des Komponierens und Dirigierens, nie versiegenden Melodienreichtum und unerschöpfliche Schaffenskraft in sich vereinigt, hat seiner Heimat und der ganzen Welt ein musikalisches Werk geschenkt, das in unserem Zeitalter nüchterner Sachlichkeit Völker und Generationen verbindet und die Herzen der Menschen einander näher bringt.

Durch sein hervorragendes Wirken hat sich Professor Robert Stolz um Österreich, das Land Steiermark und besonders um seine Vaterstadt Graz, deren Namen und Ruf als Musik- und Theaterstadt er mit seinen unsterblich gewordenen Melodien bis in ferne Kontinente hinausgetragen hat, außerordentlich verdient gemacht.

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