Geboren am 26. Mai 1892 in Fürstenfeld, Ernennung zum Ehrenbürger am 8. Mai 1952
1913 begann Wilhelm Taucher das Studium der Rechts- und Staatswissenschaft an der Grazer Karl-Franzens-Universität, das er nach Ende des Ersten Weltkrieges mit der Promotion zum Doktor der Rechte abschloss. Aufgrund seines besonderen Interesses und seiner Begabung für die Volkswirtschaftslehre und die Volkswirtschaftspolitik wurde er nach seiner Habilitation an der Grazer Universität im Jahre 1923 bald mit verschiedenen handelspolitischen Aufgaben betraut.
Im Jahre 1928 wurde Dr. Wilhelm Taucher zum außerordentlichen Professor ernannt, sieben Jahre später zum Wirtschaftsberater des steirischen Landeshauptmannes berufen. 1936 übernahm er die Leitung des Bundesministeriums für Handel und Verkehr, wobei es ihm trotz der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse gelang, die Arbeitslosigkeit in Österreich auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.
In der nationalsozialistischen Ära war der Wissenschaftler von jeder öffentlichen Funktion ausgeschlossen, doch schon 1945 folgte seine Berufung zum Präsidenten der Handels- und Gewerbekammer. Im selben Jahr kam es auch zu seiner Ernennung zum Ordinarius für Volkswirtschaftslehre und Volkswirtschaftspolitik an der Grazer Universität.
Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Taucher widmete seine Aufmerksamkeit maßgeblich dem Ausbau der Packer Bundestraße und setzte sich für den Wiederaufbau der Maschinenfabrik Andritz ein. Obwohl er sehr viel in der Welt herumgekommen war, verlieh er der Liebe zu seiner Heimatstadt dadurch Ausdruck, dass er nie seinen Wohnsitz in Graz aufgab.