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Mag. Dr.theol. Heinrich Schnuderl

Bürger der Stadt Graz

Gemeinderatsbeschluss am 14. Oktober 2004, Festsitzung am 21. Oktober 2004

Zur Person

Mag. Dr.theol. Heinrich Schnuderl
Mag. Dr.theol. Heinrich Schnuderl© Stadt Graz/Fischer

Dr. Heinrich Schnuderl wurde am 20. September 1943 als Kind der angesehenen Grazer Bäckerfamilie Schnuderl geboren. Nach dem Schulbesuch und des Studiums in Graz wurde er am 9. Juli 1967 im Grazer Dom zum Priester geweiht. In der Obersteiermark absolvierte er seine Kaplansjahre und im Jahre 1982 betraute ihn Bischof Weber mit der Aufgabe des Grazer Hochschulseelsorgers. Schnuderl setzte den breiten Anspruch der katholischen Hochschulgemeinde Graz, wie er unter seinem Vorgänger, dem ehemaligen Bischof der Diözese Graz-Seckau Dr. Egon Kapellari, gewachsen war, fort und bereicherte ihn um wesentliche persönliche Akzente. Dazu gehörte schon in seinem ersten Tätigkeitsjahr die Gründung der Zeitschrift „Denken und Glauben", die im Bereich der Grazer Universitäten und für Tausende ihrer Absolventen ein wichtiges Forum geistiger Auseinandersetzung ist. Er sah seine Aufgabe in der Universitätsseelsorge aber auch darin, Studierende sozial zu integrieren, sei es durch die Ermöglichung intensiver Kommunikation in den katholischen Studentenzentren Leechgasse, Münzgrabenstraße und im Afro-Asiatischen Institut oder sei es durch seine fast legendäre persönliche Gastfreundschaft. Die Mensa im Studentenhaus in der Leechgasse und der Umbau im Afro-Asiatischen Institut dokumentieren noch heute seine Bemühungen um Qualität des Zusammenlebens als wichtiges Element universitärer Kultur.

Als ein besonderer Beitrag der katholischen Hochschulgemeinde zum geistigen Leben der Stadt Graz ist auch hervorzuheben, dass auf Initiative von Dr. Schnuderl und seiner pastoralen Mitarbeiter im November des Bedenkjahres 1988 von Jugendlichen aller Grazer Jugendorganisationen die Grundmauern der 1938 zerstörten Grazer Synagoge ausgegraben wurden. Als besonderes Engagement sei auch die Restaurierung der Leechkirche und deren Ernennung zur Universitätskirche zu erwähnen. Dass dieses bedeutende Grazer Baudenkmal erhalten und mit dem Altar des Künstlers Karl Prantl noch bereichert werden konnte, ist weitgehend sein Verdienst.

Bei der Entscheidung für Graz als Veranstaltungsort der 2. Europäischen Ökumenischen Versammlung 1997 vertrat Dr. Schnuderl die katholische Kirche der Steiermark als Delegierter. Die von ihm stets vertretene Gastfreundschaft kennzeichnete auch die Unterbringung tausender Gäste aus ganz Europa im Rahmen dieses ökumenischen Treffens, dessen Früchte vom ökumenischen Forum der christlichen Kirche der Steiermark weitergetragen werden. Mit 1.9.1997 ernannte Bischof Johann Weber Dr. Schnuderl zum Pastoralamtsleiter der Diözese. Auf eigenen Wunsch wollte er jedoch der Realität des alltäglichen kirchlichen Lebens nahe bleiben und übernahm von 1997 bis 1999 zusätzlich die Aufgabe des Pfarradministrators der Pfarre Graz-St. Christoph in Thondorf und die Seelsorge an der Stadtpfarrkirche zum Heiligen Blut in Graz. Er ist auch maßgebend daran beteiligt, dass die kirchlichen Kulturveranstaltungen in Graz seit Beginn des Kulturhauptstadtjahres unter dem gemeinsamen Motto und Logo „Kirchen-Kultur-Graz" konzipiert und veröffentlich werden. Als Stadtpfarrpropst setzte er ein Zeichen der menschlichen Nähe, der Begegnung und Offenheit gerade im urbanen, weitgehend schon anonym gewordenen Lebensraum.

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