Bürger der Stadt Graz, verstorben am 13. Dezember 2011
Gemeinderatsbeschluss am 28. November 2002, Festsitzung am 12. Dezember 2002
Zur Person
Erich Spitzhirn wurde am 3. Oktober 1938 in Steyr geboren. Seine schulische Ausbildung und die Lehre absolvierte er in seiner Heimatstadt, bevor er als Siebzehnjähriger nach Graz kam um hier seine Berufstätigkeit zu beginnen. Das breite berufsfördernde Bildungsangebot der steirischen Landeshauptstadt hat es ihm ermöglicht, wichtige Positionen bei den Firmen Moden Müller und Ast & Co anzunehmen.
Die Firma Eisen-Eberhardt in die er am 20. August 1956 eintrat, sollte ihm zur beruflichen Heimat über mehr als 46 Jahre werden. Erich Spitzhirn hat von Anfang an am Aufbau dieser Firma entscheidend mitwirken können und durch seine Fähigkeiten war er höchst qualifiziert, Führungsaufgaben wahrzunehmen. Schon 1962 zum Verkaufsleiter ernannt, erhielt er 1965 die Prokura. Als kaufmännisch Verantwortlicher stand er an der Spitze dieses Unternehmens, das er als Direktor seit 1981 führte und dessen wirtschaftlichen Aufstieg er mit großer Umsicht lenkte. Die stolze Bilanz seines Managements war, dass diese Firma immer positiv bilanzierte und kein einziges Verlustjahr das Gesamtergebnis trüben konnte. Seinem innovativen Handeln ist es zu danken, dass in Graz Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden konnten. Sein unbedingtes Eintreten für österreichische Produktion und Qualität hat es nicht zugelassen, dass günstige Importe den Qualitätsstahl aus Österreich verdrängen sollten und daher war es ihm ein Herzensanliegen, dass seine Firma zum verlässlichsten Großabnehmer für VÖST-Stahl wurde.
Das Wachstum der Firma Stahl-Eberhardt war auch darauf zurückzuführen, dass immer die Nähe zum Kunden gesucht wurde, sei es durch Fachexkursionen oder Veranstaltungen für Kunden. Auch die Unterstützung von Lehrlingswettbewerben und die Einführung von Jungunternehmerkrediten waren richtungsweisende Schritte eines prosperierenden Unternehmens, welches durch die kreativen Ideen Erich Spitzhirns erfreulicherweise weiterhin eine führende Rolle im Wirtschaftsleben der Steiermark spielt.
Die besonderen Leistungen der Firma und deren Vorbildfunktion wurde durch Auszeichnungen der VÖST, der Wirtschaftskammer und durch das Recht zur Führung des Steirischen Landeswappens und des Österreichischen Staatswappens eindrucksvoll dokumentiert. Die Fachkenntnisse und der von allen anerkannte Erfolg von Erich Spitzhirn, trugen ihm nicht nur den Namen "Stahlpapst" ein, sondern machten ihn auch zum wertvollen Berater in dieser Branche. Sein überlegtes Agieren über Firmengrenzen hinweg, ließen ihn bald zum gewählten Vertreter in der Fachvereinigung Stahl und zum Ausschussmitglied und Vorstand, sowie Branchensprecher werden. Zum Abschluss eines außergewöhnlichen Berufslebens, gelang ihm noch die Dislozierung der Firma in die ehemalige Waagner-Biro-Montagehalle. Durch diesen Standortwechsel, wurden Arbeitsplätze weiterhin in Graz gesichert. Neben vielen Ehrungen wurde ihm die Verdienstmedaille der Wirtschaftskammer und der Handelsmerkur 1998 verliehen. Für seine rastlosen Bemühungen, wurde Direktor Spitzhirn außerdem noch der Funktionstitel "Kommerzialrat" verliehen.