Bürger der Stadt Graz, verstorben am 26. Juni 2016
Gemeinderatsbeschluss am 25. Oktober 2001, Festsitzung am 29. November 2001
Zur Person
Josef Winkowitsch wurde am 26. November 1919 in Graz geboren. Nach dem Besuch der Pflichtschule, absolvierte er die Werkmeisterschule und schloss diese 1939 mit der Schlosserlehre ab. Sofort zur Kriegsmarine einberufen, geriet er schließlich 1945 in französische Gefangenschaft.
Nach seiner Heimkehr in die Steiermark fand er bei der Firma Dentalindustrie eine Beschäftigung. Von 1948 bis zu seiner Pensionierung arbeitete Josef Winkowitsch als Oberwerkmeister bei der Firma Simmering-Graz-Pauker. In diesem Unternehmen, dass die Geschichte der Grazer Industrie mitgeprägt hat und das im 2. Weltkrieg fast völlig zerstört wurde, gehörte Josef Winkowitsch nicht nur zur Wiederaufbaugeneration, sondern jahrzehntelang zu den führenden Facharbeitern im Lokomotiven- und Waggonbau.
Ab 1948 war er ehrenamtlicher Funktionär der Kinderfreunde Ortsgruppe Graz-Gösting und beteiligte sich auch am Wiederaufbau der Bezirksorganisation Graz. Als stellvertretender Ortsgruppenvorsitzender wirkte er maßgeblich am Bau des Kinderfreundeheimes in der Schippingerstraße mit. Über seine Initiative entstand ein Kinderspielplatz und das zweite Kinderfreundeheim in der Raach. Mit diesem Heim war er innig verbunden und ließ es sich nicht nehmen, oftmals wöchentlich selbst Kinderveranstaltungen zu organisieren. Ab dem Jahre 1982 war Josef Winkowitsch Vorsitzender der Kinderfreunde Gösting. Er war einer jener Persönlichkeiten, die mit jahrzehntelanger, ehrenamtlicher Tätigkeit unglaublich viel für die Menschen und damit für die Gemeinschaft bewegen konnte. Es war ihm ein Anliegen, für alle Kinder des Bezirkes geeignete Freizeitmöglichkeiten zu schaffen. In selbstlosester Weise wendete er eigene finanzielle Mittel dafür auf, um Kindern bei der Gestaltung ihrer Freizeit bis hin zu Ferienaufenthalten verschiedene Möglichkeiten für eine sinnvolle Betätigung zu geben. Von 1962 bis 1986 war er Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei in Graz-Gösting und von 1968 bis 1986 Bezirksvorsteher dieses Stadtbezirkes. Er verstand es, als Freund und Helfer, die Interessen der Göstinger Bevölkerung bestens zu vertreten.
Seine aufopfernde Tätigkeit zum Wohle seiner Mitbürger und vor allem der Kinder, sowie sein aufrechter Charakter trugen dazu bei, dass er seine Funktionen in so vorbildlicher Weise ausführen konnte und ein echter geschätzter Mittler zwischen Bevölkerung und Stadtverwaltung wurde. Die Goldene Verdienstmedaille der Republik Österreich war Zeichen der Wertschätzung seiner humanistischen Lebenseinstellung.