Bürgerin der Stadt Graz, verstorben am 8. Jänner 2019
Gemeinderatsbeschluss am 14. Oktober 2004, Festsitzung am 21. Oktober 2004
Zur Person
Frau Prof.in Erika Schubert wurde am 6. April 1920 in Graz geboren. Nach der Beendigung ihrer Schulzeit an der Privatschule der Evangelischen Gemeinde Graz, studierte sie bei Herrn Prof. Herbert Thöny Gesang, besuchte die Musikschule des Konservatoriums sowie die angegliederte Opernschule. Nach den glanzvoll absolvierten Musik- und Gesangsstudien, erhielt die talentierte Sängerin bereits im Jänner 1942 ihr erstes Engagement, das sie nach Straßburg führte. Von dort aus gastierte sie höchst erfolgreich in Stuttgart, Freiburg, Karlsruhe und Saarbrücken. Kurz vor Kriegsende kehrte sie wieder in ihre geliebte Heimat zurück und sang 1945 - also noch unter russischer Besatzung - bei der ersten Vorstellung im Schauspielhaus und im Juli 1945 bei der berührenden Wiedereröffnung des bombenbeschädigten Grazer Opernhauses.
Im Jahre 1953 folgte die charismatische Sängerin dem Ruf von Wieland Wagner, der sie für mehrere Jahre zu den berühmten und international renommierten Festspielen nach Bayreuth holte. Zahlreiche umjubelte Gastspiele führten die Künstlerin zwanzig Jahre lang in viele Länder Europas, Amerikas, Afrikas und Asiens. In 46 Opernhäusern, darunter u.a. Paris, Lyon, Toulouse, Avignon, Rom, Venedig, Barcelona, Den Haag, Brüssel, Kairo und Osaka durfte das begeisterte Publikum ihre ausdrucksstarke Stimme erleben. Unter namhaften Dirigenten, wie z.B. Knappertsbusch, Keilbert, Cluytens, Kraus, Moralt, Caridis, Boulec, Perison, Hager und Kojetinsky, sang Erika Schubert verschiedenste Altpartien bis hin zum höchst anspruchsvollen Part der Klytämnestra in der Oper Elektra von Richard Strauss und beeindruckte stets mit unvergleichbarer Bühnenpräsenz und Intensität.
Immer wieder kehrte Prof.in Erika Schubert mit Freude in ihre Heimat - an die Grazer Oper - zurück, deren Ensemble sie bis zum Jahre 1993 angehörte. Darüber hinaus erfüllte die beliebte Künstlerin, deren Humor und erfrischende Gradlinigkeit man bereits als legendär bezeichnen kann, mit großem Enthusiasmus und Engagement eine bedeutsame Aufgabe im Bereich der Nachwuchsförderung, indem sie ihre reichen Erfahrungen und ihr umfangreiches Können als Pädagogin an unzählige junge Sängerinnen und Sänger weitergab.
Zahlreiche Auszeichnungen, wie das Silberne und Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz, das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermarks, der Erhalt des Titels einer Steirischen Kammersängerin sowie die 1996 erfolgte Verleihung des Berufstitels Professor durch den Bundespräsidenten, würdigen das kulturelle und künstlerische Wirken von Prof.in Erika Schubert.