Bürger der Stadt Graz, verstorben am 7. Juli 2009
Gemeinderatsbeschluss am 10. September 1992, Festsitzung am 24. September 1992
Zur Person
Dr. Heribert Schwarzbauer wurde am 13. Jänner 1922 in Graz geboren. Nach dem Besuch der Volksschule maturierte er im Jahre 1940 am Lichtenfelsgymnasium in Graz. Anschließend inskribierte er an der Karl-Franzens-Universität in Graz Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie. Im zweiten Weltkrieg wurde er als Gebirgsjäger an die Ostfront einberufen, kam daraufhin in russische Gefangenschaft und konnte sein Studium erst nach fünfjähriger Unterbrechung wieder fortsetzen. Zu Weihnachten 1947 promovierte er zum Doktor der Philosophie. Er bekam sofort beim Druck- und Verlagshaus „Styria" als Buchhandels- und Verlagslehrling eine Anstellung. Schon bald darauf wurde er als Redakteur der neuentstandenen „Kleinen Zeitung" tätig, für die Dr. Schwarzbauer vor allem als Kunstkritiker unter seinen Kollegen sehr geschätzt wurde. Viele Jahre war er auch als Berichterstatter für das Sprechtheater für die Wiener Presse tätig. Nebenbei beschäftigte er sich auch literarisch, und als sein erstes Buch erschien im Jahre 1950 im Leopold-Stocker-Verlag der Roman „Menschen ohne Angesicht", ein literarisches Werk über das Leben in der Gefangenschaft.
Ab dem Jahre 1977 erschienen in den „Steirischen Berichten" seine Erinnerungen an kulturell schöpferische Zeitgenossen, wodurch die Erinnerungsbücher von Viktor-von-Geramb „Verewigte Gefährten", Franz Taucher „Schattenreise", Hans von Dettelbach „Steirische Begegnungen" und Hans Koren „Momentaufnahmen" bis in die Gegenwart herauf fortgesetzt werden. 1978 verfasste er für die Festschrift zur 850-Jahr-Feier der Stadt Graz das reich illustrierte Kapitel über die Bildende Kunst. Im Zuge seiner jahrzehntelangen Betätigungen hat Dr. Schwarzbauer ein sehr umfangreiches Künstlerarchiv aufgebaut, das im Jänner 1982 als persönlicher Beitrag zum Erzherzog-Johann-Jahr dem Landesmuseum Joanneum als Stiftung übergeben wurde. Dank dieses Archivs konnte er auch die Fertigstellung des Nachschlagewerkes „Kunst und Künstler in der Steiermark" übernehmen, das im Sommer 1982 abgeschlossen wurde. Das Kulturreferat der Stadt Graz bezog immer wieder wertvolle Informationen aus diesem Archiv, die für zahlreiche Ausstellungskataloge und Einführungsvorträge benutzt wurden.
Dr. Heribert Schwarzbauer wurde mit dem Literaturförderungspreis der Stadt Graz ausgezeichnet, erhielt im Jahre 1982 das Ehrenzeichen der Landeshauptstadt Graz in Gold und vier Jahre später bekam er das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark. 1990 verfasste er die Festschrift „125 Jahre Steiermärkischer Kunstverein-Werkbund". Im Jänner 1992 wurde ihm vom Bundespräsidenten der Ehrentitel „Professor" verliehen.