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Maria Theresia, Kaiserin

1717-1780

Maria Theresia in Witwentracht (Bildausschnitt), Johann Karl Auerbach, um 1765, Öl auf Leinwand
Maria Theresia in Witwentracht (Bildausschnitt), Johann Karl Auerbach, um 1765, Öl auf Leinwand© GrazMuseum

Hugo von Hofmannsthal stellte sie in die Nähe des Augustus, der „ein Baumeister des Lebendigen" war wie sie. Freilich ein Augustus, bei dem "kein Vergil und kein Livius steht". Und aus Anlass ihres Todes schrieb der preußische König Friedrich II. an seinen Minister: „Maria Theresia ist nicht mehr, somit beginnt eine neue Ordnung der Dinge." Das schwierige Erbe Karls VI., die finanziell und militärisch zerrüttete Agglomeration von Ländern unterschiedlichster Loyalität, verwandelte Maria Theresia in ein gefestigtes, modernisiertes, vereinheitlichtes Reich. Religiöse Toleranz war der streng katholischen Kaiserin Sache nicht, wie sie überhaupt die Hinwendung ihres Sohnes und ab 1765 Mitregenten Joseph zu aufklärerischen Gedanken mit großer Skepsis, ja Angst betrachtete.

Auch in der Steiermark gab es heftigen Widerstand gegen die Staatsreform Maria Theresias, die die Stände weitgehend entmachtete und ihren Einfluss auf den grundherrlichen Bereich zurückdrängte. Sie beendete nicht nur die bisherige Steuerfreiheit des Adels, sondern auch des Klerus und beschränkte überhaupt den Einfluss der katholischen Kirche. Graz wurde unter ihr Sitz des innerösterreichischen Guberniums und der steirischen Landesregierung. Die (Jesuiten-)Universität wurde in eine staatliche Lehranstalt umgewandelt und die Häuser der Stadt zur leichteren Rekrutierung durchgehend nummeriert.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.

Otto Hochreiter

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