Bürger der Stadt Graz, verstorben am 21. April 2023
Gemeinderatsbeschluss am 15. März 2007, Festsitzung am 19. April 2007
Zur Person
Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Otto Kolleritsch wurde am 17. März 1934 in Brunnsee in der Südsteiermark geboren. Nach seinem Klavier- und Musiktheoriestudium sowie dem Studium der Philosophie und Musikwissenschaften dissertierte er 1968 an der Karl-Franzens-Universität zum Thema „Thomas Mann und die Musik".
Bereits ab 1970 leitete er das Institut für Wertungsforschung und kritische Musikästhetik an der Kunstuni Graz, wo er 2002 emeritierte. Von 1979 bis 2007 prägte er als Rektor der Universität für Musik und darstellende Kunst - mit vierjähriger Unterbrechung als Vizerektor - das Haus und seine Entwicklung wie kein anderer. In seine sechs Perioden als Rektor fallen die Erhebung von der Hochschule zur Universität sowie zahlreiche Sanierungen und Neubauten, wie etwa jene des Veranstaltungsgebäudes MUMUTH für Orchester-, Chor- und Ensembleproduktionen, für dessen Verwirklichung sich Otto Kolleritsch jahrelang einsetzte.
Seinem sprühenden Geist ist auch die Gründung des Abonnementzyklus der Kunstuniversität mit Konzert, Oper, Schauspiel und Jazz im Jahr 1982 zu verdanken. Bis 2002 organisierte und leitete Otto Kolleritsch die Musiksymposien im Programm des „steirischen herbst" und wirkte bis 2003 als Herausgeber und Mitautor der Publikationsreihe „Studien zur Wertungsforschung". Seinem innovativen Wirken sind unter anderem auch der 1993 gegründete „Johann Joseph Fux"-Kompositionswettbewerb sowie die 1994 ins Leben gerufene universitätseigene CD-Reihe „Klangdebüts" zu verdanken.
Als langjähriger Vorsitzender des Kunsthochschulausschusses der Österreichischen Rektorenkonferenz und einer der Vizepräsidenten der gesamtösterreichischen Rektorenkonferenz hat Dr. Kolleritsch maßgeblich an der Entwicklung der Organisations- und Studiengesetze hin zur Kunstuniversität mitgewirkt. Als anerkannte und hochgeschätzte Persönlichkeit wurde er in diverse internationale universitäre Leitungsgremien berufen und legte stets Wert auf den Ausbau internationaler Beziehungen. 1999 wurde er zum "Dr. h. c." der rumänischen Musikakademie Klausenburg ernannt.
Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Otto Kolleritsch erhielt für seine Verdienste zahlreiche Auszeichnungen. Das große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, das Goldene Ehrenzeichen der Landeshauptstadt Graz sowie des Landes Steiermark, der Hanns-Koren-Kulturpreis und der Josef-Krainer-Preis würdigen sein umfassendes Wirken.