Bürger der Stadt Graz, verstorben am 5. November 2019
Gemeinderatsbeschluss am 11. Februar 2009, Festsitzung am 19. März 2009
Zur Person
Professor Emanuel Amtmann wurde am 11. Juni 1940 in Möderbrugg geboren. Seine schulische Ausbildung begann er an den Volksschulen in Möderbrugg und Oberzeiring, setzte mit den Gymnasien in Linz und Judenburg fort, wo er die Reifeprüfung ablegte. Anschließend besuchte er die damalige Diözesankirchenmusikschule in der Grazer Bürgergasse um das Orgelspiel, das ihn schon immer faszinierte, zu erlernen. Am Konservatorium, dem Vorläufer der Musikakademie, vollendete er seine Studien und schloss diese 1964 mit dem „Orgeldiplom" ab.
Schon 1958 wirkte er als Hilfsorganist im Grazer Dom mit und im Jahre 1968 erfolgte seine Berufung zum Domorganisten. Ab dieser Zeit prägte er das kirchenmusikalische Leben dieser bedeutenden Wirkungsstätte. Eine Sternstunde seines Schaffens stellte auch die Einweihung der neuen Domorgel im Jahr 1978 dar, an deren Konstruktion er auch maßgeblich beratend teilgenommen hatte. 20 Jahre später wurde dieses Juwel durch den Einbau des Trompetenwerks vollendet.
Viele Orgelkonzerte im In- und Ausland wurden durch seine Interpretationsgabe zu unvergesslichen Darbietungen musikalischer Spiritualität. Besonders erwähnenswert und ein Höhepunkt seines musikalischen Wirkens war das beeindruckende Konzert „Oratorium Golgotha" von Frank Martin aus dem Jahre 1980, bei dem seine unvergleichliche Interpretationskunst vom Grazer Dom direkt in den Stefaniensaal übertragen wurde. Seit 1976 war er auch als Ordentlicher Hochschulprofessor für das Orgelspiel und Orgel mit Kammermusik an der Musikuniversität Graz tätig. Die Mitwirkung am Musikprotokoll des „Steirischen Herbstes" als auch die Konzerte im Rahmen von „Styriarte" waren für Ihn immer wieder eine große Herausforderung und Herzensangelegenheit.