Bürger der Stadt Graz, verstorben am 18. März 2006
Gemeinderatsbeschluss am 18. Jänner 2001, Festsitzung am 8. Februar 2001
Karl Gugl wurde am 16. März 1927 in Graz geboren. Nach Absolvierung der Volks- und Hauptschule in seiner Heimatstadt wurde er unter einer großen Zahl von Bewerbern nach einer besonderen Eignungsprüfung für die Berufssoldatenlaufbahn ausgewählt und besuchte dann die Militärschule in München, welche er nach drei Jahren mit der „Mittleren Reife" abschloss. Als 17jähriger musste er bereits in den Krieg und erlebte an vorderster Front alle Schrecken des Krieges. Von Mai bis August 1945 befand er sich in französischer und amerikanischer Kriegsgefangenschaft, wo er eine besondere Sehnsucht nach der Natur mit all ihren Schönheiten entwickelte.
Nach der Rückkehr in seine Heimat, die er in so jungen Jahren verlassen musste, nahm er die Möglichkeit wahr, im Rahmen der Naturfreunde Land und Menschen kennen zu lernen. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Sachbearbeiter bei der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse arbeitete er als Jugendreferent der Naturfreunde in der Steiermark tatkräftig mit und betreute verschiedene Fachgruppen, wie z.B. Wandern, Schifahren und Bergsteigen. In kurzer Zeit wurde er in den Bundesjugendvorstand und in weiterer Folge zum Bundesjugendvorsitzenden gewählt.
Sein besonderer Einsatz galt der Planung und Umsetzung des Neubaus des Jugendgästehauses der Stadt Graz. Durch sein umfangreiches Wissen auf dem Gebiet der Naturkunde und seine Führungsqualitäten wurde Karl Gugl zuerst Landesobmannstellvertreter und dann Landesobmann der Landesorganisation der Naturfreunde Steiermark - mit 40.000 Mitgliedern eine der größten Organisationen Österreichs. In dieser Funktion, die er fast zwei Jahrzehnte lang ausgeübt hat, trug er wesentlich zur Entwicklung der Steirischen Naturfreunde bei; so wirkte er u.a. entscheidend bei der Entstehung eines neuen Forst- und Bergwachtgesetzes mit, in dem er auch seine Umweltschutzgedanken einfließen ließ. Karl Gugl hat immer wieder überzeugende Argumente zu dem für die gesamte gesellschaftliche Entwicklung so wichtigen Thema „Umweltschutz" gefunden. Ihm und seiner Einsatzfreude, vor allem aber seinem Streben nach einem Miteinander aller der Natur verbundenen und verpflichteten Menschen ist es zu danken, dass die Zusammenarbeit aller alpinen Verbände in der Steiermark einen besonderen Stellenwert erhielt und immer noch beispielhaft praktiziert wird.
Für sein engagiertes Wirken wurde ihm im Jahre 1979 das „Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik" verliehen.