Bürger der Stadt Graz, verstorben am 12. Jänner 2009
Gemeinderatsbeschluss am 15. März 2007, Festsitzung am 19. April 2007
Zur Person
Ing. Rudolf Ziegelbecker wurde am 26. August 1924 in Veitsch als Sohn von Max und Anna Ziegelbecker geboren. Nach der Absolvierung der staatlichen Ingenieurschule in Graz-Gösting wurde er im Jahre 1943 zum Militärdienst an die Ostfront einberufen. Nach seiner Heimkehr aus Krieg und Gefangenschaft im Jahre 1945 war Ing. Rudolf Ziegelbecker kurzfristig beim Landessender Steiermark tätig. Von Siemens aus begann 1957 seine vielbeachtete wissenschaftliche Laufbahn am Zentrum für Elektronenmikroskopie der Technischen Universität Graz. Neben Beruf und Familie studierte Ing. Rudolf Ziegelbecker Elektrotechnik und Physik und publizierte auf dem Gebiet der Elektronenmikroskopie und insbesondere auf seinem späteren Spezialgebiet der Biostatistik und Fluorforschung. Zahlreiche Publikationen, profunde Sachkenntnis und wissenschaftlicher Forschungsdrang wirkten stets in ihm und machten ihn zu einer im In- und Ausland höchst geschätzten Kapazität auf dem Gebiete des Umweltschutzes. Dieses, bereits Mitte der 60iger Jahre, gezeigte intensive wissenschaftliche Wirken zum Wohle der Allgemeinheit wäre ohne Unterstützung seiner Gattin, Frau Mag. Anna Ziegelbecker, sowie seiner Söhne nicht möglich gewesen.
Ing. Rudolf Ziegelbecker war Initiator zahlreicher Maßnahmen zur Förderung des Umweltschutzes und zur Hebung der Lebensqualität der Bevölkerung. Seinem Engagement dankt Graz die Gründung einer der ersten Bürgerinitiativen zur Beseitigung des Lärms, der Erhaltung der Landschaft und der Eindämmung gefährlicher Immissionen. Aufgrund seiner Aktivitäten und seines reichen Erfahrungsschatzes wurde Ing. Rudolf Ziegelbecker in den Wissenschaftlichen Rat der Internationalen Gesellschaft zur Erforschung von Zivilisationskrankheiten und Vitalstoffen in Hannover sowie in die Internationale Wissenschaftliche Akademie für Lebensschutz, Umwelt und Biopolitik in Luxemburg aufgenommen. Sein Wirken gab 1970 den entscheidenden Anstoß zur Gründung des Institutes für Umweltforschung am Forschungszentrum Graz. Weltweites Echo lösten zahlreiche Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Fluoridanwendung in der Kariesprophylaxe aus. Das Ergebnis dieser Arbeiten war auch für die Beurteilung der Fluoridbelastung in Luft, Wasser und Nahrung - somit für den gesamten Umweltschutz und die Lebensqualität der Bevölkerung - von höchster Bedeutung. Ein gesünderes Leben zum Wohle aller Mitbürger war das große Anliegen von Ing. Rudolf Ziegelbecker. Seine enorme Einsatzbereitschaft, die exzellente Fachkompetenz und das intensive Eintreten zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs, speziell sein Engagement zur Verlängerung der Linie 6, sind bewundernswerte Taten eines jahrzehntelangen, großartigen und selbstlosen Wirkens.