Bürger der Stadt Graz, verstorben am 24. Dezember 2007
Gemeinderatsbeschluss am 10. September 1992, Festsitzung am 24. September 1992
Zur Person
Dr.iur. Leo Riebenbauer wurde am 7. Oktober 1919 in Pinggau geboren. Er besuchte die Volksschule seiner Geburtsgemeinde und anschließend zwei Jahre Hauptschule in Friedberg. Im Jahre 1937 maturierte er am Akademischen Gymnasium und begann sodann, zunächst an der Karl-Franzens-Universität in Graz, später in Wien, Jus zu studieren und legte in Graz im Juni 1940 die Staatsprüfungen ab. Danach erfolgte seine Gerichtspraxis im damaligen „Amtsgericht" Hartberg. Am 1. Mai 1941 wurde er zur Deutschen Wehrmacht nach Ludwigsburg einberufen und musste vor allem an die russische Front. In Sewastopol verwundet, wurde er in ein Lazarett in Nordungarn eingeliefert. Ende 1944 besuchte Dr. Riebenbauer die Offiziersschule in Göppingen. Wenige Monate später geriet er in Kriegsgefangenschaft, aus der er im August 1945 in seinen Geburtsort zurückkehrte.
Nach seiner Promotion zum „Doctor iuris" im Mai 1946 arbeitete er zunächst im Sägewerksbetrieb seines Vaters. Im Juli 1947 bekam er eine Anstellung beim Steirischen Bauernbund als Sekretär. Ein Jahr später wechselte er in das Notariat. In der Notariatskammer für Steiermark war er von 1948 bis 1960 Kandidat. Im Jahre 1960 wurde er zum öffentlichen Notar in Pöllau ernannt. Hier wirkte er bis 1966. Anschließend übte er diese verantwortungsvolle Funktion in Graz zum Wohle der Bevölkerung bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1989 aus. Von 1951 bis 1960 war Dr. Riebenbauer Vorsitzender der Kandidaturvertreter, sodann Notar und ab 1970 Präsident in der Notariatskammer für Steiermark. Sechsmal wurde er vom Kollegium wieder gewählt, sodass er diese Funktion bis 1988 innehatte. Als Präsident oblag ihm vor allem die genaue Aufsicht über die Geschäftsführung sowie eine einfühlsame Handhabung der Disziplin der Notare und Notariatskandidaten in der Steiermark. Ihm gelang es, auftretende Meinungsverschiedenheiten zwischen den Notaren sowie deren Parteien hervorragend und von der Öffentlichkeit unbemerkt zu schlichten. Darüber hinaus hat er zahlreiche Anträge und Gutachten in Gesetzgebungsfragen erstellt und die Tätigkeiten der steirischen Notare optimal auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abgestimmt. Dr. Leo Riebenbauer war auch 12 Jahre hindurch Vizepräsident der Österreichischen Notariatskammer in Wien.
Für seine zahlreichen Verdienste wurden ihm im Jahr 1977 das „Große Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich und 1988 das „Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark" verliehen.