Ehrenringträger der Stadt Graz, verstorben am 3. Mai 2006
Gemeinderatsbeschluss am 30. November 1989, Festsitzung am 17. Jänner 1990
Zur Person
Primarius DDr. Gerd Stepantschitz wurde am 11. März 1917 in Graz geboren. Er besuchte die Volksschule und das Realgymnasium des Marieninstitutes in seiner Geburtsstadt. Nach Ablegung der Reifeprüfung im Jahre 1935 inskribierte er an der juridischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität in Graz und wurde 1939 zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert. Sodann begann er an dieser Universität Medizin zu studieren. Noch vor Kriegsende promovierte er zum Doktor der gesamten Heilkunde.
Im Jahre 1945 beteiligte sich DDr. Gerd Stepantschitz neben seiner Tätigkeit als Sekundararzt im Krankenhaus Tamsweg aktiv beim Aufbau verschiedener Jugendverbände sowie einiger Organisationen der Österreichischen Volkspartei. 1954 erfolgte seine Bestellung zum Primarius der 4. Medizinischen Abteilung des LKH Graz. 1977 wurde Primarius DDr. Gerd Stepantschitz mit gleichzeitiger Ernennung zum Hofrat als Ärztlicher Direktor des LKH Graz berufen. Darüber hinaus oblag ihm ab diesem Zeitpunkt die Schulleitung der Allgemeinen Krankenpflegeschule in Graz. Mit 1. Juli 1985 übernahm er als Medizinischer Direktor die Leitung aller 21 Krankenanstalten des Landes Steiermark. Dazu kamen zahlreiche Funktionen im medizinischen und politischen Bereich: Er war Vorsitzender der Sektion der Spitalsärzte in der steirischen Ärztekammer und Gründungsmitglied sowie langjähriger Landessekretär und Landesobmannstellvertreter des Akademikerbundes Steiermark.
Viele Jahre lang war Primarius DDr. Stepantschitz Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag und Mitglied des Bundesrates. Vor allem der Gesundheits-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik galt das ganze Engagement des Arztes und Juristen. Als Grazer Mandatar für Fragen der Verkehrspolitik, des Wohn- und Siedlungswesens setzte er sich besonders für die Altstadterhaltung ein. Neben seiner beruflichen und politischen Tätigkeit engagierte sich Stepantschitz für soziale Anliegen, zum Beispiel im Christophorus-Verein, im Odilien-Blindeninstitut und in der Vereinigung „Aktiver Lebensabend“. Auch in die Projektplanung für das Seniorenzentrum im ehemaligen Gebäude des Unfallkrankenhauses Graz in der Theodor-Körner-Straße konnte er sein umfangreiches Wissen einbringen.