Ehrenbürger der Stadt Graz, verstorben am 12. Dezember 1979
Gemeinderatsbeschluss am 18. Mai 1967, Festsitzung am 6. Juli 1967
Zur Person
Hans Lieb wurde am 20. Juli 1887 in Weiz geboren. Der Sohn eines Grund- und Gasthofbesitzers promovierte im Jahre 1912 in Graz in den Fächern Chemie und Physik zum Doktor der Philosophie. Er war zunächst als Privatassistent am Chemischen Institut der Universität Graz tätig, danach am Medizinisch-Chemischen Institut in Innsbruck und ab 1913 wieder in Graz. Nebenbei absolvierte er das für Mittelschullehramtsanwärter vorgeschriebene Probejahr und war während des Ersten Weltkrieges als einziger Assistent des Medizinisch-Chemischen Instituts für den Unterricht sowie die Durchführung von chemischen Untersuchungen der Militärbehörden, Gerichte und Lazarette vom Wehrdienst enthoben. 1918 folgte die Ernennung zum beeideten Gerichtschemiker, daneben widmete er sich dem Studium der Medizin.
1924 wurde Dr. Hans Lieb zum unbesoldeten außerordentlichen Professor, 1931 zum ordentlichen Professor der angewandten medizinischen Chemie und Vorstand des Medizinisch-Chemischen Institutes der Universität Graz ernannt. Für die Studienjahre 1935/36, 1945/46 und 1954/55 wurde er zum Dekan der Medizinischen Fakultät gewählt. Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag im Bereich der "Neuen mikrochemischen Methoden", weswegen dieser Begriff auch über Jahre hinweg eng mit dem Namen der Stadt Graz verbunden war.