Ehrenringträger und Ehrenbürger der Stadt Graz, verstorben am 11. Februar 1995
Gemeinderatsbeschluss Ehrenring am 15. Juni 1972, Festsitzung am 25. Oktober 1972
Gemeinderatsbeschluss Ehrenbürger am 17. September 1987, Festsitzung am 8. Oktober 1987
Zur Person
Otto Kratky wurde am 9. März 1902 in Wien geboren. Nach Ablegung der Matura begann Otto Kratky an der Technischen Hochschule das Studium der technischen Chemie. Nach seiner Graduierung im Jahre 1927 promovierte der Diplomingenieur zwei Jahre später zum Doktor der Technik. Schon während der Studienzeit begann er seine wissenschaftliche Laufbahn als Assistent am Kaiser-Wilhelm-Institut für Faserstoffchemie in Berlin-Dahlem. Ab 1934 war der Wissenschaftler am 1. Chemischen Universitätslaboratorium in Wien tätig. 1937 habilitierte er sich im Fach "Physikalische Chemie". Nach weiteren Lehrtätigkeiten erfolgte 1946 die Ernennung zum ordentlichen Universitätsprofessor am Institut für Physikalische Chemie der Karl-Franzens-Universität in Graz, dessen Ordinarius er bis zu seiner Emeritierung am 30. September 1972 war.
Von 1972 bis 1982 war Univ.-Prof. DI Dr. Otto Kratky Direktor des Instituts für Röntgenfeinstrukturforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und des Forschungszentrums Graz. Die Lehrtätigkeit und wissenschaftliche Bedeutung des Verfassers von über 300 Publikationen haben den Ruf der Stadt Graz weit in die Welt hinausgetragen. Eine seiner größten Leistungen war die Idee zur "Kratky-Kamera", welche heute in unzähligen Laboratorien in aller Welt benutzt wird.
In Anerkennung seiner bahnbrechenden Forschungsarbeiten wurden Univ.-Prof. DI Dr. Otto Kratky zahlreiche in- und ausländische Auszeichnungen verliehen.