Zur Person
Ursula Vennemann wurde am 26. Oktober 1947 in Graz geboren. Durch die Geburt ihres Sohnes Wolfgang im Jahre 1980, der mit dem Down-Syndrom zur Welt kam, wurde ihr Interesse an behinderten Menschen geweckt. Das Leben mit einem behinderten Familienmitglied war prägend und ausschlaggebend für ihr berufliches und ehrenamtliches Engagement. Ihr beruflicher Wiedereinstieg begann mit 1.7.1997, wo ihr vom damaligen Sozialreferenten und Bürgermeister der Stadt Graz, Alfred Stingl, die Aufgabe als Beauftragte für Behindertenfragen der Stadt Graz mit dem Aufbau und der Führung der Beauftragtenstelle übertragen wurde. Mit großer Freude, aber auch mit Sorge, begann sie diese Tätigkeit, für die es in Österreich wenig Vergleichbares gab. Leben mit Behinderung als fester Bestandteil unserer Gesellschaft ist mit laufenden Veränderungen konfrontiert. Menschen mit Behinderungen haben in ihrem beruflichen und privaten Alltag andere Voraussetzungen als nicht behinderte Menschen. Ein großes Anliegen war ihr stets dieser Randgruppe eine Besserstellung in der Gesellschaft einzuräumen. Unabhängig von Beeinträchtigung sollten diese Menschen weitgehend ein selbstbestimmtes, nach eigenen Wünschen gestaltetes Leben führen können.
Ihr Selbstverständnis in der Zusammenarbeit mit und in der Unterstützung von Menschen mit Behinderung ist geprägt von den Zielsetzungen in der „Barcelona-Erklärung", der Deklaration der Menschenrechte: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren". Frau Ursula Vennemann war bis Juni 2007 insgesamt 8 Jahre ehrenamtlich als Präsidentin der Lebenshilfe Steiermark tätig. Immerhin ist die Lebenshilfe mit 1300 Mitarbeitern und 2500 Kunden in der Steiermark die größte Organisation, die Menschen mit Behinderung Hilfe bereitstellt. Durch ihre persönliche Ausstrahlung gelang es ihr immer wieder Schwierigkeiten zu überwinden und ganz neue Wege in der Behindertenbetreuung zu beschreiten. Stets standen Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt ihrer Bemühungen, insbesondere ihre Fähigkeiten und ihre Lebensrechte. Sie ist dort noch immer Ehrenpräsidentin. Ihr Wissen und ihre Erfahrung zu dem komplexen Themenbereich „Leben mit Behinderung" gibt sie als Vorstand der Lebenshilfe Graz und Umgebung - Voitsberg weiter.