Zur Person
Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner wurde am 18. Dezember 1952 in St. Jakob bei Völkermarkt geboren. Er studierte an der Karl-Franzens-Universität Graz Geschichte und Russisch, 1985 erwarb er an dieser seine Habilitation für Neueste Wirtschaft und Sozialgeschichte und für österreichische Zeitgeschichte. 1993 übernahm Karner die Leitung des neugegründeten Ludwig-Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung Graz-Wien-Klagenfurt. Von 2004 bis 2006 leitete er das Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte an der Universität Graz. Von 2004 bis 2018 war er außerdem Leiter des Medienlehrgangs der Karl-Franzens-Universität Graz. Im Sommersemester 2011 leitete der Historiker auch als Gastprofessor an der Harvard University in Cambridge/USA.
Einen Schwerpunkt in seiner Forschung bilden Fragen zur Kriegsgefangenschaft in und nach dem 2. Weltkrieg sowie zu den österreichisch-sowjetischen Beziehungen nach 1945. Als erster westlicher Wissenschafter hat er vor 20 Jahren im sowjetischen Sonderarchiv des Ministerrates in Moskau mit der Aufarbeitung der Schicksale von österreichischen, deutschen, französischen, luxemburgischen, italienischen und Südtiroler Kriegsgefangenen begonnen. Seither konnten tausende Schicksale geklärt werden. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit hatte Stefan Karner die wissenschaftliche Leitung mehrerer Großausstellungen inne, darunter die Jubiläumsausstellung „90 Jahre Republik Österreich 1918/2008" im Parlament in Wien. Darüber hinaus ist der Historiker in vielen Gremien und Funktionen tätig. Zu den Auszeichnungen zählen unter anderem: 1995 österreichischer Wissenschafter des Jahres, 1996 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland 1. Klasse, 2005 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse und 2011 das Große Ehrenzeichen um die Verdienste der Republik Österreich sowie der „Europäische Bürgerpreis" des Europaparlaments, um nur einige zu nennen. Er veröffentlichte 170 wissenschaftliche Beiträge in Fachzeitschriften und rund 20 Monographien.
Stefan Karner ist ein Mensch, der mit Begeisterungsfähigkeit und Energie wie kaum ein anderer seine Ziele verfolgt und durchsetzt. Er ist sich der gesellschaftlichen Verantwortung des Zeithistorikers stets bewusst. Bei ihm steht der Mensch im Mittelpunkt.