Geboren am 14. Oktober 1851 in Wien, Ernennung zum Ehrenbürger am 2. Oktober 1931
Nach seiner Ausbildung an der k.k. Akademie der bildenden Künste in Wien und längeren Auslandsreisen wirkte Leopold Theyer unter anderem ab 1887 an der Grazer Kunstgewerbeschule und ab 1906 an der technischen Hochschule als Architekt und Zeichenlehrer. Von 1913 an unterrichtete er Hoch- und Eisenbetonbau.
Seine Arbeit als Architekt hat sich in Graz an vielen bedeutenden Bauwerken niedergeschlagen, genannt sei hierfür das Amtshaus der Stadt Graz in der Schmiedgasse 26. Gemeinsam mit Friedrich Sigmund plante er das Gebäude der Grazer Wechselseitigen Versicherung in der Herrengasse. Nach Theyers Plänen entstand großteils auch das repräsentative „Joanneumsviertel“ als Wohnviertel in historisierenden Stilformen und wurde der Stefaniensaal zwischen 1905 und 1908 erbaut. Auch diverse Entwürfe zu Neubauten aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende in der Kaiserfeld- und in der Neutorgasse sowie der Plan für das Akademische Gymnasium auf dem Tummelplatz stammen aus der Hand des Architekten. Schließlich ist noch sein Entwurf für das 1923 von Peter Neuböck und Franz Eisner ausgeführte Kriegerdenkmal am Grazer Dom erwähnenswert.
Für seine Arbeit wurde Leopold Theyer oft ausgezeichnet, so erhielt er 1880 die Große Goldene Medaille auf der Wiener Gewerbeausstellung und 1889 auf der Pariser Weltausstellung die Große Goldene und Silberne Medaille.