Zur Person
Univ.-Prof.in Dr.in phil. Christa Neuper wurde am 12. Februar 1958 in Graz geboren. 1976 maturierte sie am Akademischen Gymnasium. Danach studierte sie Psychologie an der Karl-Franzens-Universität Graz und promovierte 1984 zur Dr.in phil. Nach einer Familienpause begann sie 1990 ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit an der TU Graz, zunächst als Vertragsassistentin am Institut für Elektro- und Biomedizinische Technik und weiterführend als wissenschaftliche Mitarbeiterin am angeschlossenen Ludwig-Boltzmann-Institut für Medizinische Informatik und Neuroinformatik. Zusätzlich blieb sie während dieser Zeit Lehrbeauftragte am Institut für Psychologie der Universität Graz und nahm hier später auch eine Stelle als Universitätsassistentin an. Im Jahr 2002 habilitierte sie sich für Psychologie und wurde im März 2005 für zwei Jahre zur Professorin für „Angewandte Neuropsychologie: Mensch-Computer-Schnittstelle" an der KFU Graz bestellt. Zudem war Christa Neuper seit Dezember 2006 Leiterin des Instituts für Semantische Datenanalyse an der Fakultät für Informatik der TU Graz. Mit August 2007 wurde sie erneut zur Universitätsprofessorin für Neuropsychologie an die Karl-Franzens-Universität berufen und war von 2009 bis 2011 Leiterin des Instituts für Psychologie. Ihre wesentlichen Forschungsschwerpunkte umfassen die Entwicklung von Gehirn-Computer-Schnittstellen und Neurofeedback-Anwendungen sowie die Untersuchung der neuronalen Grundlagen kognitiver Leistungen mit funktionellen bildgebenden Verfahren.
Im Laufe ihrer langjährigen wissenschaftlichen Arbeit war sie auch an der Entwicklung eines sogenannten EEG-basierten Brain-Computer-Interface beteiligt. Damit wurde es möglich, direkt über Gedanken beziehungsweise die Beeinflussung der Hirnaktivität spezielle Computerfunktionen und damit Rollstühle, Prothesen oder Roboter zu steuern.
Christa Neuper war Partnerin in etlichen internationalen Kooperationsprojekten und arbeitete eng mit Arbeitsgruppen der TU Graz und der Medizinischen Universität Graz zusammen. Sie koordinierte seit deren Gründung 2005 die Forschungsplattform „Initiative Gehirnforschung Steiermark" und initiierte den Aufbau eines interuniversitären und interdisziplinären Hirnforschungszentrums am Standort Graz.
Am 1. Oktober 2011 stand mit Univ.-Prof.in Dr.in phil. Christa Neuper zum ersten Mal in der mehr als 400-jährigen Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz eine Frau an der Spitze der zweitältesten Universität Österreichs. Sie führte sechs Fakultäten mit insgesamt rund 32.500 Studierenden sowie 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ein großes Herzensanliegen war ihr auch in dieser Verantwortung die Qualitätssicherung in Forschung und Lehre. In ihrer Funktion hat sie besonders der Forschung kräftige Impulse gegeben und auf noch stärkere Kooperation und Vernetzung der steirischen Universitäten und Fachhochschulen gesetzt. Im November 2011 wurde mit der Gründung der „Steirischen Hochschulkonferenz" der Grundstein für eine intensivere Zusammenarbeit aller Universitäten und Hochschulen am Standort gelegt.
Ein weiteres Erfolgsprojekt ist „NAWI Graz", die naturwissenschaftliche Zwillingsfakultät von Karl-Franzens-Universität und TU Graz. Mit der Kooperation „BioTechMed" verfolgen die KFU Graz, die Medizinische Universität Graz und die TU Graz das gemeinsame Ziel, ihre Kompetenzen zu bündeln und mit vereinten Kräften mehr zu erreichen. Auch mit der Kooperation zwischen der KFU Graz und der Fachhochschule der Wirtschaft CAMPUS 02 wurden gemeinsame Lehr- und Forschungsmodule in der betriebswirtschaftlichen Ausbildung geschaffen und mit noch mehr Praxis ausgestattet.
Mit dem Kooperationsprojekt KUWI Graz wurde die bereits gut etablierte Zusammenarbeit zwischen den kunstwissenschaftlichen Bereichen der Kunstuniversität Graz, der TU Graz und der KFU Graz auf eine neue Ebene gehoben. Ziel von KUWI Graz ist es, die Synergien und Kompetenzen in den kunstwissenschaftlichen Bereichen der Universitäten und auch außeruniversitärer Partner optimal zu nutzen und die Methodenvielfalt zu stärken.
2019 hat Univ.-Prof.in Dr.in phil. Christa Neuper nach zwei Amtsperioden die Führung der größten Universität der Steiermark abgegeben.
Ihr großes Erfolgsgeheimnis: „Entscheidend ist es, sich die Offenheit für veränderte Bedingungen zu behalten, sich an neue Aufgaben heranzuwagen und dabei stets die Dialogfähigkeit zu bewahren. Das erhöht zugleich die Flexibilität, auch andere Wege zu gehen."