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Leopold Gottlieb Biwald, Physiker

1731–1805

Leopold Gottlieb Biwald (Bildausschnitt), Johann Martin Fischer, 1807, Bleibüste
Leopold Gottlieb Biwald (Bildausschnitt), Johann Martin Fischer, 1807, Bleibüste© Universitätsbibliothek Graz

Biwald wurde nach naturwissenschaftlichen, theologischen und philosophischen Studien zunächst Gymnasiallehrer der Rhetorik in Laibach/Ljubljana, in Graz lehrte er von 1761 bis 1805 Physik, bis zur Aufhebung des Ordens als Jesuit. Biwald verfasste ein Hand- und Lehrbuch der Physik, das nach seinem Erscheinen im Jahr 1766 über die Grenzen der Habsburgermonarchie hinaus rasche Verbreitung fand. Die Jesuitenuniversität hatte ihre Aufgabe, die Rekatholisierung des Landes voranzutreiben und katholischen Nachwuchs auszubilden, glänzend erfüllt; den neuen Anforderungen an Universitäten im Zuge der Aufklärung nach Ausbildung in weltlichen Fächern konnte sie nicht mehr gerecht werden.

Den Jesuiten wurden das Festhalten an ihren Grundsätzen ungeachtet der veränderten gesellschaftlichen Erfordernisse, ihre starke Wirksamkeit auf die Politik des absolutistischen Staates und nicht zuletzt ihre Stellung innerhalb der katholischen Kirche zum Verhängnis, 1773 löste Papst Clemens XIV. den Orden auf. Im Sinne der neuen Wissenschaft, die auf dem Glauben an die Ratio, an die Natur basierte, verteidigte Biwald die umstrittenen Theorien Carl von Linnés. Er forderte für die Steiermark und für Graz 1775 die Erfassung aller Pflanzen des Landes und die Zusammenstellung der Ergebnisse in einem zentralen Museum in Graz. Mit diesem „Museum rerum naturalium Styriae" nahm Biwald die Idee des späteren Landesmuseums Joanneum vorweg.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.
 

Gerhard Schwarz

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