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Johann von Österreich, Erzherzog

1782–1859

Erzherzog Johann in Rock mit grünen Aufschlägen (Bildausschnitt), Leopold Kupelwieser, 1828, Öl auf Leinwand
Erzherzog Johann in Rock mit grünen Aufschlägen (Bildausschnitt), Leopold Kupelwieser, 1828, Öl auf Leinwand© Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum

Johann war das 13. Kind (und der 6. Sohn) Leopolds von Toskana, des nachmaligen (ab 1790) Thronfolgers Josephs II. Nach dem frühen Tod des offen und liberalkonstitutionell eingestellten Kaisers wurde Johanns reaktionärer Bruder Kaiser Franz II. 1792 sein Vormund. Auf den politischen Bühnen Europas und in den Kriegen gegen das napoleonische Frankreich war Erzherzog Johann fast durchwegs erfolglos. Zu den großen Schlachten kam der (nominelle) Oberbefehlshaber der österreichischen Truppen zu spät (Wagram 1809), oder er verlor sie restlos (Hohenlinden 1800). Als auch in Deutschland populärer, liberal und großdeutsch denkender Metternich-Gegner und Stellvertreter des geistig minder bemittelten, vor der Revolution geflohenen Kaisers Ferdinand wurde er 1848 von der gesamtdeutschen Frankfurter Nationalversammlung zum „unverantwortlichen Reichsverweser über Deutschland" gewählt, ohne sich wirklich als Exponent der Paulskirche zu fühlen, und so musste er schon eineinhalb Jahre später resignieren.

Die Jahrzehnte zwischen diesen militärischen und politischen Misserfolgen zeigen, dass der „Herzog Hannes" groß war beim Naheliegenden, Überschaubaren, Wirtschaftlichen. Als Gründer, Stifter, Beweger war Erzherzog Johann für die Modernisierung der Steiermark von überragender und unbestrittener Bedeutung. Vom 1811 gegründeten Joanneum über die Steiermärkische Sparkasse*) bis zur Wechselseitigen Brandschaden-Versicherung - alles geht auf den am Gemeinwohl orientierten „steirischen Prinzen" zurück.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.

Otto Hochreiter

*) Korrekturhinweis: Die Angaben in diesem Beitrag stammen aus der Ausstellung bzw. der dazugehörigen Dokumentation aus dem Jahr 2008. Die Archivarin der Steiermärkischen Sparkasse wies in einem Schreiben von Februar 2024 darauf hin, dass Erzherzog Johann in keiner Verbindung mit der Gründung der Steiermärkischen Sparkasse stand. Urkundlich belegt sei lediglich, dass er erst 13 Jahre nach der Gründung der Sparkasse diese erstmals besucht hatte.



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