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Otto Loewi, Mediziner

1873–1961

Otto Loewi (Bildausschnitt), Alfred Nefe nach einem Entwurf von Adalbert Pilch, 1973, Ersttagsbrief
Otto Loewi (Bildausschnitt), Alfred Nefe nach einem Entwurf von Adalbert Pilch, 1973, Ersttagsbrief© GrazMuseum

Auf gut drei Druckseiten in Pflügers „Archiv für die Gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere" konnte Otto Loewi 1921 mitteilen, dass mit einer genial einfachen Methode der bahnbrechende Beweis erbracht war: Ein isoliertes Froschherz wird in einer Kochsalzlösung, in der bereits vorher andere bewusst angeregte Herzen lagen, durch einen Adrenalin ähnlichen chemischen Stoff, einen Neurotransmitter, stimuliert. Bis zu diesem Experiment war es herrschende Lehre, dass Impulse der Nerven an Muskeln und Drüsenzellen elektrisch erfolgen. Zusammen mit seinem Freund Sir Henry Dale, der ebenfalls zur chemischen Nervenübertragung forschte, erhielt Otto Loewi 1936 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin.

Die Studenten des Ordinarius für Pharmakologie, der diese Position seit 1909 an der Karl-Franzens-Universität innehatte, feierten mit Loewi seinen verdienten internationalen Erfolg. Aber bereits zwei Jahre später wurde der 65-Jährige nach dem „Anschluss" Österreichs an das „Dritte Reich" im März 1938 als Jude für einige Monate inhaftiert. Die nach internationalen Interventionen erteilte Erlaubnis zu fliehen war an die Zurücklassung seines gesamten Besitzes geknüpft. Loewi wurde zudem auch gezwungen, sein gesamtes Nobelpreisgeld, das noch auf einer Bank in Stockholm lag, dem nationalsozialistischen Deutschen Reich zu überlassen.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.


Otto Hochreiter

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