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Karl Maria Stepan, Landeshauptmann

1894–1972

Karl Maria Stepan (Bildausschnitt), Photo Fayer, Rakeldruck, undatiert
Karl Maria Stepan (Bildausschnitt), Photo Fayer, Rakeldruck, undatiert© GrazMuseum

Der Jusstudent und Kriegsfreiwillige Stepan lernte den Landeshauptmann und späteren Putschisten Anton Rintelen als Professor an der Grazer Universität kennen. Dieser machte ihn nach der Promotion 1923 zum Generalsekretär der steirischen Christlichsozialen Partei. 1928 kam es zum Zerwürfnis, Stepan zog sich vorübergehend aus der aktuellen Politik zurück und übernahm die Leitung des einflussreichen Katholischen Pressvereins. Als Gefolgsmann von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß wurde Stepan 1934 zum Bundesleiter der neu gegründeten „Vaterländischen Front", der einzigen nun erlaubten politischen Bewegung, ernannt. Nach der Ermordung „Millimetternichs", wie Dollfuß von Nationalsozialisten wegen seiner Größe und seiner Politik verächtlich genannt wurde, schob dessen Nachfolger Kurt Schuschnigg Stepan nach Graz ab und machte den exponierten Vertreter des „Austrofaschismus" zum Landeshauptmann der Steiermark.

Als Landeskulturreferent kümmerte er sich besonders um das heimatliche Brauchtum und pflegte enge Kontakte mit Bischof Pawlikowski sowie dem Volkskundler Viktor von Geramb. Die „Volkserhebung" im Februar 1938 und der Besuch des nationalsozialistischen Innenministers Arthur Seyß- Inquart in Graz beendeten schließlich Stepans politische Karriere für immer. Nach der Machtübernahme Hitlers in Österreich wurde er verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau verfrachtet. Nach der Befreiung Österreichs 1945 übernahm Stepan die Leitung des Verlags Styria und gab ab 1948 wieder die „Kleine Zeitung" heraus.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.


Gerhard Schwarz

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