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Ferdinand Stanislaus Pawlikowski, Bischof

1877–1956

Ferdinand Stanislaus Pawlikowski (Bildausschnitt), Söhne Knozer’s, undatiert, Fotografie
Ferdinand Stanislaus Pawlikowski (Bildausschnitt), Söhne Knozer’s, undatiert, Fotografie© Steiermärkisches Landesarchiv

Der letzte Fürstbischof Österreichs - er hatte als einziger Bischof nach dem Untergang der Donaumonarchie bis zu seinem Rücktritt 1953 an diesem Titel festgehalten - wurde 1908 zum Militärkurator von Bozen/Bolzano ernannt und stieg in der Ersten Republik zum obersten Militärseelsorger Österreichs im Generalsrang auf. 1927 wurde er zum Bischof der Diözese Seckau geweiht. Ein wichtiges Anliegen des neuen Amtsinhabers war es, die katholischen Vereine stärker als zuvor unter einem übergeordneten Dachverband zu organisieren. Dafür gründete er in seiner Diözese 1928 die Katholische Aktion, der er 1934 eine der Ideologie des "Ständestaates" entsprechende Struktur gab. Den Grazer Theologen, Pazifisten und Lebensreformer Johannes Ude belegte Pawlikowski mit Berufsverbot, da sich jener nicht der Politik, des Priesterkanzlers Ignaz Seipel, des "Prälaten ohne Milde", unterordnen wollte.

Am 13. März 1938, dem Tag des "Anschlusses" an das "Dritte Reich", wurde Pawlikowsky, ein prononcierter Anhänger des nun abgelösten „austrofaschistischen" Regimes, als einziger Bischof Österreichs von SA-Männern verhaftet und für einen Tag eingesperrt. Auch die Tatsache, dass sich der Bischof der feierlichen Erklärung des österreichischen Episkopates vom 18. März 1938 anschloss, in der der nationalsozialistischen Bewegung die "besten Segenswünsche" mitgegeben und zum Ja in der Volksabstimmung aufgerufen wurde, änderte nichts mehr an seiner Kaltstellung durch die neuen Machthaber.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.


Gerhard Schwarz

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