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Heinz Reichenfelser, Grafiker

1901–1969

Heinz Reichenfelser (Bildausschnitt), anonym (Alfred Steffen?), Jänner 1941, Fotografie
Heinz Reichenfelser (Bildausschnitt), anonym (Alfred Steffen?), Jänner 1941, Fotografie© Bild- und Tonarchiv am Landesmuseum Joanneum

Als Absolvent mit Lehrbefähigung für das Schriftfach verließ der Maler und Grafiker Heinz Reichenfelser 1923 die Kunstgewerbeschule in Wien und war ab 1924 in Graz tätig. In der Zwischenkriegszeit machte er sich mit seinen reduzierten, trotzdem narrativen, präzise großflächig komponierten Plakaten, in denen Schrift zum wesentlichen Gestaltungselement wurde, einen Namen. Er war Leiter der Werbeabteilung des Kaufhauses Kastner & Öhler. Durch den ersten Preis im Milchpropaganda-Wettbewerb, in dessen Jury Wilhelm Thöny saß, kam Heinz Reichenfelser zur Grazer Sezession. 1936 wurde ihm der Österreichische Staatspreis verliehen. Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Reichenfelser zum kommissarischen Leiter der Sezession ernannt und mit deren Auflösung beauftragt.

Im Juli 1938 plante er zusammen mit Hans Zisser die bis ins kleinste Detail inszenierte Feier zum Gedenken an die beim Putsch gegen Dollfuß getöteten Nationalsozialisten. Während des „Dritten Reiches" war Reichenfelser, ein Angehöriger der Waffen-SS, Professor für Gebrauchsgrafik an der Meisterschule des deutschen Handwerks in Graz. Mit Hans Stockbauer gestaltete er den noch heute im Rathaus unter anderem Namen präsentierten großformatigen Gobelin-Entwurf mit dem ursprünglichen Titel „Graz - Stadt der Volkserhebung, Bollwerk gegen den Südosten", der den Kampf um das Deutschtum im Grenzland thematisiert. Nach der Befreiung durch die Alliierten wurde Reichenfelser im Lager Glasenbach interniert. Er war Mitbegründer der freiheitlichen „Aula" und illustrierte Bücher des Leopold Stocker Verlages. Ab 1953 leitete er die Werbeabteilung der Brauerei Reininghaus.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.


Katharina Gabalier

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