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Equal Pension Day

Volle Erwerbstätigkeit schützt vor Altersarmut

Der Equal Pension Day fällt in Österreich im Jahr 2023 auf den 4. August. Es ist der Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bekommen haben, wie Frauen noch bis zum Jahresende bekommen werden. Im Vergleich zu 2015 ist das eine österreichweite "Verbesserung" um neun Tage.

In der Steiermark haben Männer 2023 bereits am 29. Juli so viel Pension bekommen, wie Frauen bis zum Jahresende bekommen werden. Hier beträgt der monatliche Pensionsbezug von Männern im Schnitt 2.099 Euro, der von Frauen lediglich 1.211 Euro. (Quelle: Pensionsversicherungs-Jahresstatistik Dez. 2022, Berechnung: MA 23 - Wirtschaft, Arbeit und Statistik der Stadt Wien). Konkret bedeutet das: Frauen bekommen in der Steiermark um rund 42,3 Prozent weniger Pension als Männer! Vor sieben Jahren war der Equal Pension Day in der Steiermark mit dem 21. Juli datiert. 2023 ist es der 29. Juli.

Der Frauenausschuss des österreichischen Städtebundes macht 2023 mit einem Video auf den Equal Pension Day aufmerksam: Video "Equal Pension Day am 4. August 2023"

YouTube-Video: Equal Pension Day am 4. August 2023
YouTube-Video: Equal Pension Day am 4. August 2023© Österreichischer Städtebund

Was ist der Equal Pension Day?

Hier zum Nachsehen: Das Video des Referats Frauen & Gleichstellung aus 2021. Leider hat sich nicht viel verbessert.

YouTube-Video der Stadt Graz: Was ist der "Equal Pension Day"?
YouTube-Video der Stadt Graz: Was ist der "Equal Pension Day"?

Österreichweiter Aktionstag

Der Equal Pension Day ist ein Missstand, auf den der Frauenausschuss des österreichischen Städtebunds sowie alle österreichischen Landeshauptstädte, darunter natürlich auch Graz, im Juli aufmerksam machen.

Gründe für die Armutsgefahr

Das österreichische Pensionssystem ist orientiert an lebenslanger Vollzeitbeschäftigung ohne Erwerbsunterbrechungen. Weil Frauen den Großteil der Betreuungsarbeit und den Haushalt verrichten, oft lange in Karenz gehen und in Teilzeit arbeiten, können sie armutsgefährdet sein.

Bei der Pension wirken sämtliche Nachteile für Frauen am Arbeitsmarkt zusammen. Frauen:

  • arbeiten häufiger in Teilzeit.
  • erhalten geringere Stundenlöhne.
  • haben schlechtere Aufstiegschancen.
  • nehmen Karenzzeiten in Anspruch oder widmen sich der Pflege von Angehörigen.

So haben Frauen durchschnittlich 10 Beitragsjahre weniger als Männer! Das führt zu niedrigen Einkommen und Lücken im Arbeitsleben, die wiederum geringe Pensionen verursachen.

Klar muss auch sein: Wenn Kinderbetreuung nicht mehr finanziert werden kann, droht ein frauenpolitischer Backlash. Der Österreichische Städtebund dazu: "Die Gemeindefinanzprognose hat gezeigt, dass öffentliche Dienstleistungen wie die Kinderbetreuung in Städten finanziell immer mehr unter Druck kommen. Das heißt in Folge, wenn Familien für ihre Kinder keinen Kindergartenplatz mehr bekommen, werden vor allem Frauen vermehrt Teilzeit arbeiten oder können ihrem Beruf gar nicht mehr nachgehen". Noch immer leisten Frauen einen Großteil der unbezahlten Arbeit und übernehmen oft Kinderbetreuung und Co. Die Einkommensschere setzt sich im Alter weiter fort. Das wirkt sich auf Einkommen und Pension aus. Der österreichweite Equal Pension Day zeigt diese ungerechte Verteilung auf. Wir wollen die Pensionslücke schließen! Das Ziel ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.

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