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Wolfgang Bauer

"Ich liebe die Kunst, weil sie mich liebt". (Wolfgang Bauer)

Der Dichter Wolfgang Bauer wurde am 18. März 1941 in Graz geboren. Zunächst entschied er sich, Theaterwissenschaften, Romanistik und Philosophie zu studieren. Seine literarische Laufbahn begann er bei der Avantgarde-Gruppe Forum Stadtpark in Graz. 1962 wurden dort seine frühen Texte, „Der Schweinetransport“, „Maler und Farbe“ und „Zwei Fliegen auf einem Gleis“, uraufgeführt. Diese frühen Werke waren stark von der Kultur der Pop- und Rockmusik geprägt. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit „Magic Afternoon“, das im Jahre 1968 in Hannover uraufgeführt wurde; eine Beschreibung eines real-surrealen Nachmittags von vier jungen Erwachsenen und ihrem inhaltslosen Leben aus Alkohol, Drogen, Gewalttätigkeit und Langeweile. An diesen ersten Erfolg schloss er mit den zwei Stücken „Change“, 1969 uraufgeführt, und „Gespenster“, 1974, an. „Magic Afternoon“ und „Change“ wurden auch verfilmt.

Weitere bekannte Stücke von ihm sind „Magnetküsse“, „Herr Faust spielt Roulette“, „Das Lächeln des Brian de Palma“, „Ach armer Orpheus“, „Die Menschenfabrik“, „Cafe Tamagotchi“ und „Foyer“, mit denen er das bürgerliche Publikum provozierte. Doch nicht nur seine Stücke, sondern auch Bauers Romane, Gedichte, Mikrodramen, Kurzprosa, Essays, Drehbücher, Hörspiele und Gelegenheitsarbeiten für Medien sowie Lyrik erregten Aufsehen. Seine Werke wurden in mehr als 24 Sprachen übersetzt und in 35 Ländern aufgeführt. Besonders stolz war er darauf, dass in seinen Stücken „nicht nur hochgestelzte Literatur passiert, sondern auch dieses Vulgäre und Lockere und oft ‚schlecht’ Wirkende zwischendurch.“ Die Figuren in Bauers Werken sind gelangweilte Existenzen ohne politische oder gesellschaftliche Ambition.

1994 wurde „Wolfi“ Bauer mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Seit 1986 erscheint beim Grazer Literaturverlag Droschl die Werkausgabe Bauers.

In den letzten Jahren ist es um Wolfgang Bauer ruhiger geworden. Seine Texte wurden experimenteller, fantastischer und surrealer. Als Künstler hat er die Grenzen der Provinzialität durchbrochen, als trinkfester Lebemann hob er die Graz-Kunst aus der Taufe. Das 2004 uraufgeführte Drama „Foyer“ gilt als Bauers „autobiographischstes Stück“.
Am 26. August 2005 ist der Autor im 64. Lebensjahr in seiner Heimatstadt Graz an einem Herzleiden gestorben und wurde in einem Ehrengrab beigesetzt. 

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