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Unbekannter Arbeiter

19. Jahrhundert

Kaiser Joseph II. hatte 1781 mit der Aufhebung der Leibeigenschaft die Bauern von ihrem Sklavendasein befreit. Die aufstrebende Industrie benötigte immer mehr Arbeitskräfte, weshalb viele junge Bauern ihre Dörfer verließen. Diese Abwanderung nahm derartige Ausmaße an, dass die Regierung sie nach 1830 erfolglos durch Verbote in den Griff zu bekommen suchte. Die Unternehmer, ob Hochadelige oder Großbürger, waren noch im feudalen Denkschema gefangen, so war der Fabrikarbeiter keineswegs besser gestellt als der von seinem Grundherrn abhängige Bauer. Die 72-Stunden-Woche war obligat, die tägliche Arbeitszeit dauerte oft von fünf Uhr morgens bis acht Uhr abends, die Bezahlung war so miserabel, dass auch Frauen und Kinder arbeiten gehen mussten. Erste kurzfristige Versuche der Grazer Arbeiterschaft, sich zu organisieren, erfolgten während des Revolutionsjahres 1848.

Jedoch erst mit dem Vereins- und Versammlungsrecht 1867 war der Arbeiterbewegung ein legales Mittel zur Durchsetzung ihrer Forderungen in die Hand gegeben. Mit Hilfe von sozial gesinnten Intellektuellen begann sich das Proletariat zu artikulieren und zu organisieren. 1874 gründeten die Vertreter von zahlreichen Arbeitervereinen im damals ungarischen Lajtaszentmiklós/Neudörfl die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs, 1888/1889 konnte bereits der erste Parteitag in Hainfeld abgehalten werden.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.


Gerhard Schwarz

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