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Vinzenz Muchitsch, Bürgermeister

1873-1942

Vinzenz Muchitsch/ Foto: Bildausschnitt, Gemälde auf Leinwand, Wilhelm Thöny
Vinzenz Muchitsch/ Foto: Bildausschnitt, Gemälde auf Leinwand, Wilhelm Thöny© Kulturamt der Stadt Graz

Geboren am 25. Februar 1873 in St. Leonhard in der Steiermark, Ernennung zum Ehrenbürger am 24.2.1933

Vinzenz Muchitsch war ab 1904 Mitglied des Grazer Gemeinderates und 1907 Reichratsabgeordneter. Seine Amtszeit als Grazer Bürgermeister von 1919 - 1934, deckt sich exakt mit den demokratischen Jahren der Ersten Republik - zwischen liberaler bzw. deutschnationaler Stadtregierung in der Monarchie und dem ständischen Einparteienstaat Dollfuß'scher Prägung, dessen Parteienverbot sich ab Februar 1934 auch im Grazer Gemeinderat manifestierte. Die sozialdemokratische Ära Muchitsch war geprägt vom oft unzureichenden Kampf gegen die strukturelle Dauerarbeitslosigkeit und für die Erhaltung der parlamentarischen Demokratie, an deren Demontage ein Sozialistenhasser mit Verbindungen zu Industrie und Banken sowie zu vielen antidemokratischen Kräften Europas arbeitete: Landeshauptmann Dr. Anton Rintelen, dessen Amtszeit mit der Muchitschs fast ident war.

Weil er zu keiner Zeit über eine absolute Mehrheit verfügte, musste der Sohn eines Schneidergehilfen für seine am kommunalen Aufbauwerk des „Roten Wien" orientierten sozialreformistischen Maßnahmen politische Partner finden, die vielfach auch nicht die Fragen der Finanzierung lösen konnten. Die Wohnungsnot wurde durch die Bekämpfung der Spekulation mit leer stehenden Wohnungen und die Schaffung neuen Wohnraums (etwa in der Triester Straße) gelindert, die gesellschaftliche Verpflichtung zur kommunalen Sozialfürsorge wahrgenommen. Erst den Nationalsozialisten sollte gelingen, was der Langzeitbürgermeister immer angestrebt hatte: die Schaffung von Groß-Graz, wofür er weder Mehrheiten noch die Zustimmung der Umlandgemeinden fand.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.

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