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Oktavia Aigner-Rollet, Ärztin

1877–1959

Oktavia Aigner-Rollett am Tage ihrer „Goldenen Promotion“ neben der Büste ihres Vaters Alexander Rollett in der Aula der Universität Graz (Bildausschnitt), Austro-Bilderdienst GmbH, 9. Dezember 1955, Fotografie
Oktavia Aigner-Rollett am Tage ihrer „Goldenen Promotion“ neben der Büste ihres Vaters Alexander Rollett in der Aula der Universität Graz (Bildausschnitt), Austro-Bilderdienst GmbH, 9. Dezember 1955, Fotografie© Reg. R. Reinhold Aigner

Die Tochter des berühmten Physiologen, Forschers und Universitätsprofessors an der Karl-Franzens-Universität Graz, Alexander Rollett, besuchte von 1888 bis 1894 das Städtische Mädchen-Lyzeum in der Sackstraße. Dieses war 1873 in der heutigen Kaiserfeldgasse als erste höhere Mittelschule der Donaumonarchie für Mädchen gegründet worden, drei Jahre später musste wegen des großen Zulaufs in das Palais Khuenburg (heute GrazMuseum) umgesiedelt werden. 1900, dem Jahr, als Frauen erstmals in Österreich zum Studium der Medizin zugelassen wurden, legte sie als Externistin am damaligen k. k. I. Staatsgymnasium (heute Akademisches Gymnasium) die Matura ab. Gegen den anfänglichen Widerstand ihres Vaters begann sie im Wintersemester 1900/1901 an der Grazer Universität Medizin zu studieren.

1905 schloss Rollett das Studium mit Auszeichnung ab und wurde danach die erste berufsausübende Ärztin in der Stadt Graz und im Land Steiermark. Im Jahr darauf trat sie eine Sekundararztstelle im privat geführten Anna-Kinderspital in der Mozartgasse an, 1907 eröffnete sie ihre eigene Praxis in der Humboldtstraße 17, bis 1915 sollte sie die einzige praktische Ärztin in Graz bleiben. Daneben war Aigner-Rollett, mittlerweile verheiratet, auch als Lehrerin, als Schulärztin und als Anstaltsärztin tätig. Ihre Praxis war sehr beliebt bei weiblichen Patienten, während des Ersten Weltkrieges behandelte sie unbemittelte Patienten kostenlos. 1935 wurde ihr in Anerkennung ihrer Arbeit der Titel Medizinalrat verliehen.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.


Gerhard Schwarz

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