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Unbekannte Rüstungsarbeiterin

1940er Jahre

leerer Bilderrahmen

Als eine der ersten Maßnahmen nach dem "Anschluss" sicherte sich das Oberkommando der Wehrmacht den Zugriff auf die wichtigsten Grazer Industriebetriebe. Allen voran wurden Maschinen-, Metall- und Fahrzeugbau-Betriebe wie die Maschinenfabrik Andritz, die Weitzer Waggonfabrik, Steyr-Daimler-Puch, aber auch Leder- und Textilfabriken wie Rieckh, Bieber und Sattler in die deutsche Rüstungsindustrie einbezogen. Deren vehementer Ausbau hatte fatale Folgen für die privaten Klein- und Mittelbetriebe. Durch die Absaugung von Arbeitskräften und Investitionskapital blieben für die Entwicklung des mittleren Sektors keine Ressourcen übrig. Bis 1944 produzierten insgesamt 59 Grazer Firmen als "Rüstungsbetriebe" für den militärischen Bereich.

Die Steyr-Daimler-Puch AG - die Teil der "Hermann-Göring-Werke" war -, die Maschinenfabrik Andritz und die Weitzer Waggonfabrik gehörten zu den größten Rüstungsbetrieben in der "Ostmark". Die Ideologie der "Herrenmenschen" manifestierte sich auch in der Wirtschaft. Arbeit wurde hierarchisch strukturiert und führte zur Herrschaft der "Arier" über "Nichtarier", von Deutschen über Nichtdeutsche, von Kriminellen über politisch und rassisch Verfolgte. Etwa ein Drittel der Beschäftigten in den Rüstungsbetrieben waren entweder ausländische Zwangsarbeiter oder Kriegsgefangene, die bis zur körperlichen Auslöschung ausgebeutet wurden.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.


Franz Leitgeb

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