Zur Person
Alfred Stingl wurde am 28. Mai 1939 in Graz geboren. Nach einer Lehre zum Schriftsetzer arbeitete er in der Druckerei Leykam.
1962 erfolgte der Wechsel in die Politik als Gründungsmitglied der "Jungen Generation" und mit dem Beitritt in die steirische SPÖ.
Seine so erfolgreiche kommunalpolitische Laufbahn begann er im Jahre 1968 mit der Wahl in den Gemeinderat. Als profilierter Kommunalpolitiker mit Herz und Verstand, wurde Alfred Stingl am 10. Jänner 1985 als Bürgermeister der Landeshauptstadt Graz angelobt. Seiner inneren Überzeugung folgend, dass ein Stadtoberhaupt nicht nur fraktionell denken darf, sondern sich um das Vertrauen aller Schichten zu bemühen hat, war er unaufhörlich mit immenser Intensität bestrebt, als integrierende Kraft für das Wohl "seiner" Grazer zu wirken. In der beinahe 18 Jahre währenden Ära als Bürgermeister unserer Heimatstadt gelangen Alfred Stingl - im Einvernehmen und Konsens mit allen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen - wahre politische, wirtschaftliche, kulturelle, architektonische und geschichtliche Meilensteine.
Einer seiner Höhepunkte war zweifelsohne die Erklärung der Grazer Altstadt zum Weltkulturerbe im Jahr 1999 sowie die Übergabe der neuen Synagoge im darauffolgenden Jahr. Als Bürgermeister der ersten Menschenrechts-Stadt Europas richtete der "Brückenbauer" Alfred Stingl, der sich für Frieden und Menschenrechte einsetzte, im Jahr 2002 das Weltbuddhistentreffen "Kalachakra" unter der Leitung des 14. Dalai Lamas aus. Darüber hinaus erwarb er sich einen grenzüberschreitenden Ruf als engagierter Kultur- und Medienpolitiker. So war er jahrelang Mitglied des höchsten Gremiums des Österreichischen Rundfunks und Fernsehens sowie Vorsitzender des ORF-Kuratoriums. Stingl bekleidete Funktionen als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Grazer Messe, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz, Vizepräsident des Rates der Gemeinden und Regionen Europas sowie Gremiumsmitglied des Städtebundes. Willensstärke, Konsequenz und Bürgernähe prägten das Wirken des Altbürgermeisters. Die Übernahme und der Umbau des ehemaligen Unfallkrankenhauses in ein modernes SeniorInnenzentrum hatte für ihn ebenso höchste Priorität wie der Aus- und Zubau des Geriatrischen Krankenhauses.
So lenkte Alfred Stingl beinahe zwei Jahrzehnte als Bürgermeister die Geschicke der zweitgrößten Stadt Österreichs, die in seiner Amtszeit zum renommierten Hochschulzentrum, zum Autocluster von Weltruf und High-Tech-Mekka avancierte. Graz war Universitätsstadt und wurde unter seiner maßgeblichen Leitung Weltkulturerbe, Menschenrecht-Stadt und zur alleinigen europäischen Kulturhauptstadt im Jahre 2003. Die historischen Kostbarkeiten bilden nun mit den neuen Bauwerken - wie z.B. dem Kunsthaus, dem Dom im Berg, der Acconi-Insel - eine äußerst gelungene und spannende Synthese aus alt und neu.
Zahlreiche Auszeichnungen wie die Ernennung zum Ehrensenator der Karl-Franzens-Universität und der Technischen Universität Graz, die Ernennung zum Ehrenmitglied der Kunstuniversität Graz, die Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens mit dem Stern und des Ehrenringes des Landes Steiermark sowie der Kurt-Schubert-Gedächtnispreis zeugen vom vielfältigen Wirken des Altbürgermeisters.