Das Projekt „Wir ALLE“ unterstützt österreichische Städte dabei, sich zu altersfreundlichen Kommunen zu entwickeln. Elf Städte, darunter Graz, arbeiten zusammen, um die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern und die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen. In Graz liegt der Fokus auf der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit, der Einbindung von Senior:innen und der Erstellung eines Aktionsplans für eine altersgerechte Stadtentwicklung. Das Projekt orientiert sich an den Grundsätzen des globalen Netzwerks alternsfreundlicher Städte und Gemeinden, das eine partizipative Vorgehensweise, die Berücksichtigung der Vielfalt älterer Menschen und eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit betont. Ziel ist es, durch den Austausch von Erfahrungen und die Umsetzung innovativer Maßnahmen, nachhaltige Verbesserungen für ältere Menschen zu schaffen.
Gemeinsam auf dem Weg zu Städte...

... in denen wir gesund alt werden können.
Der demografische Wandel führt zu einer wachsenden Anzahl älterer Bürger*innen. Dies stellt Städte vor neue Herausforderungen, für viele kommunale Aufgaben sind innovative Lösungen gefragt. Gleichzeitig verfügt das kommunale Setting auch über viele Ansatzpunkte, seinen Bewohner*innen das gesunde und selbstbestimmte Alter(n) zu erleichtern und damit präventiv zu wirken.
Im neuen Projekt Wir ALLE des Netzwerks Gesunde Städte werden die drei österreichischen Pionierstädte Wien, Graz und Leoben den gesamten Prozess der „Age-friendly Cities" (im Sinne der Weltgesundheitsorganisation WHO) durchlaufen bzw. weiterführen. Jede der Städte ist auf dem Weg zur altersfreundlichen Stadt an einem anderen Punkt, Wien ist bereits seit 2023 Mitglied im Städtenetzwerk der WHO. Voneinander Lernen und Weiterentwickeln steht im Fokus des Projektes. Die Pionierstädte werden jeweils
- eine Standortbestimmung durchführen,
- einen Aktionsplan partizipativ entwickeln und
- alternsfreundliche Maßnahmen umsetzen.
Jede der drei Städte geht dabei ihren eigenen Weg, den jeweiligen Möglichkeiten und Ressourcen entsprechend.
Begleitend dazu werden sich im Projekt acht weitere Städte (Bregenz, Innsbruck, Wörgl, Wels, Linz, Kapfenberg, St. Pölten und Eisenstadt) systematisch mit der Förderung von gesundem Altern auseinandersetzen.
Wir ALLE wird von 2025 bis 2027 umgesetzt und verfolgt vier strategische Ziele:
- Die Städte werden individuell auf dem Weg zur gesunden und alternsfreundlichen Stadt begleitet.
- Durch einen städteübergreifenden Austausch wird die gegenseitige Unterstützung und das Lernen voneinander auf Dauer gefördert.
- Die Prinzipien gesunder und alternsfreundlicher Städte werden nachhaltig verankert.
- Das Capacity Building in den Städten wird unterstützt.
Wir ALLE setzt auch auf den Transfer der Projekterfahrungen und -ergebnisse hin zu anderen Gemeinden und Städten. Neben mehreren Austauschformaten sind verschiedene Projektprodukte (z. B. Wissensplattform, Publikation) geplant.
Das Projekt wird vom Netzwerk Gesunde Städte Österreich geleitet und vom Fonds Gesundes Österreich, dem BMASGPK und dem Städtebund gefördert. queraum. kultur- und sozialforschung begleitet die teilnehmenden Städte bei der Umsetzung.
In Graz wird diese Aufgabe vom Senior:innebüro bearbeitet und umgesetzt.
Projektbezogene Arbeits-Schwerpunkte sind in Graz:
- Abteilungsübergreifende Vernetzung und Kooperationen im Haus Graz
- ommunikation und Einbeziehung aller relevanten Stakeholder für Senior:innenfragen und der Perspektive von Senior:innen
- Alternsgerechte Stadtentwicklung und Erstellung eines Senior:innen - Aktionsplanes
- Strukturelle Anpassungen an Herausforderung „Demographischer Wandel"
Projektverantwortung und Kontakt in Graz:
Norbert Dornig
Tel.: +43 316 872 6378
norbert.dornig@stadt.graz.at
Zum Hintergrund
Die Mitgliedsstädte des Netzwerks Gesunde Städte Österreich führen seit seiner Gründung im Jahr 1992 immer wieder städteübergreifende Projekte zu wichtigen Themen der kommunalen Gesundheitsförderung durch. Wir ALLE knüpft an den Erfahrungen aus dem Projekt "Alter(n) in unserer Mitte", das von 2021 bis 2024 in vier Partnerstädten (Graz, Linz, Tulln und Wörgl) erfolgreich umgesetzt wurde, an. Wir ALLE setzt dabei verstärkt auf eine Erweiterung der strategischen Ausrichtung und der Netzwerke, um kommunale Rahmenbedingungen für das gesunde Altern zu fördern. Im Projekt arbeiten insgesamt 11 Partnerstädte aus sieben Bundesländern zusammen.
Projektgesamtleitung:
Mag. Gernot Antes, MPH
Koordinator Netzwerk Gesunde Städte Österreichs
Mobil: +43 660 6691405
E-Mail: office@ngsoe.at
Das Globale Netzwerk Alternsfreundlicher Städte und Gemeinden
Gegründet: 2010
Vision: Jede Stadt und Gemeinde bemüht sich, immer alternsfreundlicher zu werden.
- Im eigenen Tempo
- Mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen und Möglichkeiten
Altersfreundliche Städte und Gemeinden verbessern den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen und ermöglichen es
den Menschen, durch Maßnahmen in acht Bereichen zu sein und zu tun, was ihnen wichtig ist.
Mehrwert für Städte und Gemeinden
- Bündelung und Sichtbarmachen von bereits existierenden und geplanten Maßnahmen in einem Konzept.
- Sichtbarkeit der Aktivitäten (u.a. Globale Datenbank von alternsfreundlichen Aktivitäten, WHO Website)
- Möglichkeit der Vernetzung auf internationaler Ebene (u.a. Webinare, Veranstaltungen, etc.)
- Inspirationen aus anderen Städten
- Städte erhalten ein internationales Label
Grundprinzipien des Prozesses
- Co-Design und Co-Creation
- Bottom-up & partizipatorische Vorgehensweise
- Lebensbegleitender Ansatz, der die Beziehungen zwischen den Generationen, die Solidarität und die gegenseitige Unterstützung fördert.
- Sektorenübergreifende Zusammenarbeit
Grundprinzipien des WHO Alternsfreundliche Städte Ansatzes
Respekt vor der Vielfalt und Rechte älterer Menschen
Ältere Menschen sind eine heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Ressourcen, Lebensstilen und Vorlieben, die respektiert werden sollten.
Schwerpunkt auf Chancengleichheit
Ungleichheiten zwischen Gruppen (einschließlich, aber nicht beschränkt auf Alter, Geschlecht, Behinderung, sexuelle Ausrichtung, sozioökonomischer Status, ethnische Zugehörigkeit, Religion/Weltanschauung, ländliche/städtische Gebiete) sollten identifiziert und angegangen werden.
Beteiligung älterer Menschen
Die Teilhabe älterer Menschen an allen Lebensbereichen und ihre Beiträge sollten gewürdigt und gestärkt werden.
Sektorenübergreifende Zusammenarbeit
Altern als Querschnittsthema, Einbindung unterschiedlicher Bereiche auf Politik-, Verwaltungs und Umsetzungsebene