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Sachprogramm Grazer Bäche

Ausgangssituation

Sachprogramm Grazer Bäche
Sachprogramm Grazer Bäche© achtzigzehn

Die Geschichte der Stadt Graz ist eng mit seinem Fluss - der Mur - und den zahlreichen Grazer Bächen verbunden. Dabei war das Gewässernetz stets Segen und Fluch zugleich, denn die Mur und ihre Zubringerbäche traten auch regelmäßig über die Ufer. Die entstandenen Schäden an Objekten und Infrastruktur nahmen stetig - entsprechend dem Wachstum der Stadt - zu. Ein besonders verheerendes Hochwasser trat am 21.08.2005 auf. Die unmittelbar nach dem Ereignis durchgeführte Studie zeigte massive Defizite im Hochwasserschutz der Stadt auf und führte zum Sachprogramm Grazer Bäche.

Da stehen wir heute!

Seit Beginn des Sachprogramms Grazer Bäche konnten beachtliche Erfolge im Hochwasserschutz für die Stadt Graz erzielt werden. Trotzdem gibt es noch viel zu tun. Planungen für weitere Verbesserungen liegen bereits vor und sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden.

Maßnahmen an den Grazer Bächen

Das Sachprogramm Grazer Bäche ist ein Arbeitsprogramm, welches als wesentliches Ziel die Hochwassersanierung der Grazer Siedlungsräume zum Inhalt hat. Die Bearbeitung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land und Bund. Dabei gilt die Prämisse, neben dem Hochwasserschutz - im Sinne eines ganzheitlichen Planungsansatzes - auch die ökologische Funktionsfähigkeit sowie Erlebbarkeit für die Bevölkerung wiederherzustellen.

Wesentliche Ziele des Sachprogrammes Grazer Bächen:

  • die von Hochwasser betroffenen Bauobjekte (etwa 7.000) schützen
  • die ökologische Funktionsfähigkeit der Bäche wiederherstellen
  • die Bäche als Naherholungsraum für die Bevölkerung erlebbar machen
  • das Kanalsystem der Stadt entlasten
  • die Naturverbundenheit der Grazer Bevölkerung stärken
  • die Bäche wieder ins Bewusstsein der Menschen rücken

Umsetzung Gewässerprojekte im urbanen Raum

Zur Hochwasserfreistellung von Siedlungsräumen bedarf es letztlich auch immer geeigneter Ableitungs- bzw. Rückhalteflächen. Diese sind in der Stadt meistens nicht mehr ausreichend verfügbar. Nur allzu oft wurden die Gewässer durch Bauten wie z.B. Ufermauern, Leitungstrassen, Straßen oder Brücken massiv eingeengt. Es erfordert daher besonders komplexer und kreativer Planungsprozesse.

Schutzziel Grazer Bäche

Für die Dimensionierung der Schutzbauten wird ein außergewöhnlich starkes Regenereignis herangezogen, das statistisch betrachtet nur ein Mal in 100 Jahren zu erwarten ist. Um die Grazer Bäche fit für das maßgebliche Jahrhunderthochwasser zu machen, stehen im Wesentlichen zwei Maßnahmenarten zur Verfügung:

Hochwasserrückhalteanlagen
Dabei wird das Gewässer durch eine Drosselöffnung in einem Damm oder einer Staumauer geführt, welche nur eine beschränkte Wassermenge ableiten kann. Führt der Bach mehr Wasser als durch die Drossel abfließen kann, kommt es bachauf zum Rückstau und das Becken füllt sich.

Lineare Bachausbauten
Dabei wird der Gewässerquerschnitt erweitert oder das Längsgefälle des Baches erhöht, damit mehr Wasser ausuferungsfrei abfließen kann. Seit 2006 wurden rund 60 Millionen Euro für den Hochwasserschutz in Graz investiert.

Finanziert wird das Sachprogramm Grazer Bäche durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus sowie das Land Steiermark und die Stadt Graz. In Summe wurden bisher 14 Rückhaltebecken gebaut und rund 14 Kilometer Bachstrecke ausgebaut. Bei einem Hochwasser können in Graz etwa 1.000.000 m³ Wasser zurückgehalten werden. Das entspricht etwa sechs Millionen gefüllten Badewannen. Durch die umgesetzten Maßnahmen des Sachprogramms Grazer Bäche konnten Hochwasserschäden in Millionenhöhe verhindert werden.

Hochwasserereignisse

2005 ca. 5 Mio Euro Schäden:
Andritzbach, Bründlbach, Dürrschöcklbach, Einödbach, Falkenbach, Gabriachbach, Leonhardbach, Mariatrosterbach, Messendorferbach, Petersbach, Ragnitzbach, Schöcklbach, Stufenbach

2008
Leonhardbach, Ragnitzbach

2009
Andritzbach, Bründlbach, Einödbach, Falkenbach, Gabriachbach, Mariatrosterbach, Messendorferbach, Petersbach, Pfangbach, Schöcklbach, Stufenbach

2010 
Andritzbach, Falkenbach, Gabriachbach, Einödbach, Schöcklbach

2011
Messendorferbach, Gabriachbach, Einödbach, Petersbach

2012
Petersbach

2013
Bründlbach, Falkenbach Einödbach, Gabriachbach, Schöcklbach, Petersbach

2014
Rettenbach, Mariatrosterbach, Einödbach, Schöcklbach

2018
Andritzbach, Stufenbach, Bründlbach, Falkenbach, Mariatrosterbach, Gabriachbach, Einödbach, Schöcklbach, Höllbach, Thalerbach

2020
Andritzbach, Schöcklbach, Bründlbach, Thalerbach, Stufenbach, Stiftingbach, Mariatrosterbach, Rettenbach, Petersbach, Peierlhang

2021
Stufenbach, Zusertalgerinne, Schöcklbach, Gabriachbach, Messendorferbach, Falkenbach

Petra Gradwohl

Video SAPRO 

Hochwasser
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