Transparency International Österreich nimmt alle zwei Jahre die kommunalen Webauftritte der 80 einwohnerstärksten österreichischen Kommunen unter die Lupe. Heuer erhalten Graz und Linz ex aequo die Bronzemedaille.
Wie transparent sind die österreichischen Städte und Gemeinden?
Transparency Austria - die Österreich-Vertretung von Transparency International - hat heuer wieder die Webauftritte der heimischen Städte und Gemeinden genau untersucht: Welche Informationen über Politik, Finanzen, Ausschreibungen, Stadtplanung, Prüfberichte etc. bieten die Websites? Wie leicht sind diese Inhalte zu finden? Anhand von 50 Kriterien in 10 Kategorien wurden die Websites der 80 einwohnerstärksten Gemeinden Österreichs auf Herz und Nieren erneut geprüft.
Platz 1 für Wien, Platz 2 für Wels
Der „Transparency Trophy in Gold" ging heuer wieder an die Stadt Wien, die 87,4 Prozent erreichte. Auf Platz 2 folgt als überraschender Newcomer die Stadt Wels, die sich mit 78,6 Prozent im Vergleich zu 2019 um 19,4 Prozentpunkte verbessern konnte.
Graz und Linz teilen sich den 3. Platz
Die Bronzemedaille teilen sich „ex aequo", aufgrund des geringen prozentuellen Unterschiedes, die Städte Linz mit 77,9 Prozent und Graz mit 77,3 Prozent. Damit konnte „graz.at" die Punktezahl aus der Vorperiode halten. Beim vergangenen Ranking im Februar 2020 hatte die Grazer Website mit derselben Punktezahl von ebenfalls 77,3 Prozent den zweiten Platz erreicht.
Transparenz auf einen Klick
Unter graz.at/transparenz finden interessierte User mit einem Klick die städtischen Ausschreibungen, Finanzdaten und Subventionen, Kontakte und Bezüge von Politiker:innen, Prüfberichte, Verordnungen, Informationen zu Stellenbewerbungen, Verhaltenskodex usw..
„Über diese Auszeichnung von Transparency Austria freue ich mich sehr, betont Bürgermeisterin Elke Kahr, denn: „Die Zugänglichkeit zu Informationen und ein gutes Bürgerservice sind die Grundlage für das Vertrauen der Menschen in die Verwaltung und die Politik."
Transparenz gilt in der Grazer Stadtverwaltung seit vielen Jahren als Grundsäule der Organisationskultur. Seit einigen Jahren werden beispielsweise die Finanzdaten übersichtlich und informativ auf Offener Haushalt Graz veröffentlicht. In den vergangenen zwei Jahren wurde auch mit dem Subventions-Checker ein neues Tool veröffentlicht, das alle freiwilligen Subventionen der Stadt Graz nach Kategorien und Empfängern abbildet.
Auszeichnung: Freude und Ansporn
Diese und viele andere Leistungen fließen in den Transparenz-Wettbewerb ein. Die Detailergebnisse des Rankings werden nach der Preisübergabe von Transparency Austria übermittelt und dienen als Grundlage für weitere Verbesserungen.
Das Transparency-Ergebnis 2022 wird von Magistratsdirektor Martin Haidvogl als Ansporn betrachtet, die Bemühungen um mehr Transparenz noch zu intensivieren: „Wir sind auf das Grazer Ergebnis schon sehr stolz, wollen aber den konstruktiven Wettbewerb unter den Kommunen auch für den weiteren Erfahrungsaustausch nützen, um noch besser zu werden."
Das Transparenz-Ranking der österreichischen Gemeinden wurde heute im Rahmen einer Pressekonferenz im Wiener Rathaus öffentlich präsentiert. Der Grazer Magistratsdirektor konnte zwar aus Krankheitsgründen daran nicht teilnehmen, wird den Preis aber demnächst persönlich in Wien entgegennehmen.