Der Menschenrechtsbericht für das Jahr 2023 ist am Donnerstag im Gemeinderat vorgestellt worden. Die bisher umfangreichste Übersicht zur Lage der Menschenrechte in der Stadt Graz beleuchtet Herausforderungen wie auch Beispiele guter Praxis und gibt Empfehlungen zu Themen wie digitale Rechte, Förderung der Vielsprachigkeit, Prävention von Gewalt gegen Frauen, Jugendbeteiligung und Rassismusbekämpfung.
„Wichtig ist, dass in unserer Stadt die Menschenrechte gut verankert sind und im Alltag gelebt werden. Dafür stellen Menschenrechtsbeirat und der jährlich veröffentlichte Bericht wichtige Antennen dar", erklärt Bürgermeisterin Elke Kahr.
Schwerpunkt: Grazer Stadtverwaltung und E-Government
Der 16. Grazer Menschenrechtsbericht wurde im Gemeinderat vom Vorsitzenden des Menschenrechtsbeirates, Max Aufischer, und vom Leiter der Geschäftsstelle des Beirates und Leiter des UNESCO-Zentrums zur Förderung der Menschenrechte in Gemeinden und Regionen in Graz, Klaus Starl, präsentiert. Ausgangspunkt und Grundlage des Berichts ist die im Jahr 2001 vom Gemeinderat verabschiedete Menschenrechtserklärung der Stadt Graz.
Durch die Beiträge von NGOs, Verwaltung, Politik, Polizei und Justiz wird ein umfassender Überblick aus verschiedenen Perspektiven zur menschenrechtlichen Situation in der Stadt gegeben. Das Schwerpunktkapitel zeigt, dass sich die Stadtverwaltung ihrer Verpflichtung auch beim E-Government bewusst ist. Die Digitalisierung vereinfacht Zugänge, aber bleiben dabei nicht andere Menschen, die diese nicht haben oder nutzen wollen, auf der Strecke? Der Bericht geht darauf ein und empfiehlt, dass auch weiterhin bestehende analoge Angebote, Parteienverkehr und telefonische Erreichbarkeit für städtische Verfahren und Dienstleistungen bereitzustellen sind. Auch Verbesserungspotenzial wird verortet, etwa im Ausbau fremdsprachiger Information zu den Angeboten und Leistungen der Stadt.
„Mein Ziel als Bürgermeisterin ist es, für Stabilität und Verlässlichkeit im Gemeinwesen zu sorgen und die Angebote der Kommune so zu gestalten, dass es für alle Bürgerinnen und Bürger ein gutes Auskommen - auch untereinander - gegeben ist", so Kahr.
Internationale Konferenz „Menschenrechte finden Stadt“ am 8.2.
Graz ist übrigens demnächst wieder Austragungsort einer internationalen Menschenrechtskonferenz. Vorträge und eine Diskussion zum Thema „Menschenrechte finden Stadt" bilden den Schlusspunkt der Winterakademie des UNESCO-Zentrums zur Förderung der Menschenrechte in Gemeinden und Regionen, zu der Vertreter:innen von Europarat und UNESCO sowie Politiker:innen österreichischer Städte und Gemeinden im ORF-Landesstudio Steiermark zusammenkommen werden