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Grazer Gasse erinnert an Wolfgang Pucher

Neue Straßenschilder im Bezirk Lend erinnern an Vorbild für Menschlichkeit

22.04.2024

Die frühere Heßgasse zwischen Laudongasse und Starhemberggasse im Stadtbezirk Lend ist eng mit dem Wirken von Pfarrer Wolfgang Pucher verbunden, der im Juli 2023 verstarb. Auf seine Initiative wurde die Gasse 1986 aus dem Stadtplan entfernt, da die Wohnadresse als Standort mehrerer Delogiertenhäuser zu einer sozialen Stigmatisierung ihrer Bewohner:innen beitrug.

Pater Bernhard Pesendorfer, Klubobfrau Daniela Schlüsselberger, Thomas Ferk, Obmann der VinziWerke Österreich, Bürgermeisterin Elke Kahr, Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, Christian Carli, Bezirksvorsteher Lend und Amrita Böker, Koordinatorin der VinziWerke Österreich (v. l.).Das frisch enthüllte Straßenschild der Wolfgang-Pucher-Gasse.Pater Bernhard Pesendorfer sprach bei der Enthüllung der Tafel seinen Segen aus.

Die Adressen wurden den umliegenden Gassen zugeordnet. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Die seither namenlose Gasse wird aber im Gedenken an dessen große Verdienste für benachteiligte Menschen den Namen von Wolfgang Pucher tragen. Heute wurden die Straßenschilder in der Wolfgang-Pucher-Gasse in Anwesenheit von Vertreter:innen der Stadt Graz und der VinziWerke enthüllt.

Stimmen zur Erinnerung an Wolfgang Pucher

Bürgermeisterin Elke Kahr: „Mit der Benennung der ehemaligen Heßgasse nach Wolfgang Pucher erinnert die Stadt Graz an das große Erbe der Menschenfreundlichkeit, das der Gründer der VinziWerke hinterlassen hat. Mit seinem unermüdlichen Engagement wird er immer ein Vorbild für uneigennütziges und menschliches Handeln bleiben."

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Pfarrer Wolfgang Pucher war für Graz eine Persönlichkeit, die weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus unermüdlich für die Ärmsten der Gesellschaft Partei ergriffen hat. Er scheute auch nicht davor zurück, unbequeme Positionen einzunehmen, wenn es um zentrale Menschenrechtsfragen ging. Sein enormer persönlicher Einsatz und seine Taten werden uns allen in Erinnerung bleiben. Mit der Gassenbenennung wollen wir seine zahlreichen Verdienste würdigen."

Klubobfrau Daniela Schlüsselberger: „Wer die Geschichte dieses Straßenzugs und das große soziale Engagement von Wolfgang Pucher kennt, wird bestätigen: Es hätte keine geeignetere Straße für die Würdigung des „Armenpfarrers" gefunden werden können, um an diese große Persönlichkeit und ihr Wirken in Graz und über unsere Stadtgrenzen hinaus in steter Erinnerung zu behalten - und dieser Name steht auch als Mahnung, stets die Menschlichkeit im Auge zu haben und Stimme für die Leisen zu sein, auch wenn man damit von manchen als unbequem empfunden wird."

Thomas Ferk, Obmann der VinziWerke Österreich: „Pfarrer Wolfgang Pucher hat sich noch vor der Gründung der VinziWerke für Menschen am Rande der Gesellschaft eingesetzt. Die Heßgasse stand symbolisch für das große Unrecht, das Personen, die ohnehin in großer Armut leben mussten, widerfahren ist. Sein Wirken hat genau in dieser Gasse in der ehemaligen Delogiertensiedlung begonnen, noch bevor es die VinziWerke gab. Was diese Wohngebäude heute repräsentieren - nämlich Gemeinschaft, Unterstützung, Integration, Multikulturalität - ist ein Ausdruck dessen, wie viel Pfarrer Pucher bewegen und zum Besseren wenden konnte. Wir als VinziWerke sind sehr dankbar, dass seine Arbeit durch einen Straßennamen die verdiente Anerkennung erhält."

Pater Bernhard Pesendorfer, CM, Geistlicher Beirat der VinziWerke und Pfarrer von St. Vinzenz: „Wolfgang Pucher war es als Lazarist und Priester wichtig, den Menschen nachzugehen und zu wissen, wie sie leben. Wie sich die Situation dieser Wohnhäuser seit seiner Bestellung als Pfarrer von St. Vinzenz 1973 entwickelt hat, ist ein Ergebnis seiner mitmenschlichen Sensibilität: Jede Wohneinheit verfügt heute über ein eigenes Bad, das komplette Gebäude wurde saniert, ein Raum zur Begegnung und für Gemeinschaft wurde geschaffen, in dem jährlich gemeinsam das Weihnachtsfest gefeiert wird, Menschen können hier in Würde zusammenleben. Nicht zuletzt wegen des gemeinschaftlichen Engagements vieler Menschen in den Vinzenzgemeinschaften, VinziWerken und Pfarrgemeinden können wir von Graz zu Recht von der ‚Menschenrechtsstadt‘ sprechen. Wolfgang Pucher hat dazu einen großen Teil beigetragen. Nicht nur in der Kirche, sondern auch im Miteinander dieser Stadt erachte ich es deshalb als wichtig, dass sein Name und sein Tun in Erinnerung bleiben."

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