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Volksgarten: So hat sich der Park geändert

Bürgermeisterin Elke Kahr: „Die gemeinsamen Bemühungen zeigen Wirkung.“

10.09.2025
Für ein wertvolles Miteinander im Volksgarten: Jutta Willfurth (Friedensbüro), Raimund Vaseghi (Verein AGT Kickstart), Thomas Lambauer (Ordnungswache), Markus Martinz (Verein AGT Kickstart), Ursula Hauszer (Friedensbüro) und Bürgermeisterin Elke Kahr (v. l.)
Für ein wertvolles Miteinander im Volksgarten: Jutta Willfurth (Friedensbüro), Raimund Vaseghi (Verein AGT Kickstart), Thomas Lambauer (Ordnungswache), Markus Martinz (Verein AGT Kickstart), Ursula Hauszer (Friedensbüro) und Bürgermeisterin Elke Kahr (v. l.)© Stadt Graz/Fischer

Mit rund 4,6 Hektar Fläche ist der Volksgarten ein grüner Ruhepol und von vielen Grazerinnen und Grazern gern genutzter Park. Diverse Fehlentwicklungen haben in der Vergangenheit allerdings dazu geführt, dass immer mehr Nutzer:innen sich hier nicht mehr sicher fühlen konnten. Die Verhängung einer Schutzzone durch die Landespolizeidirektion hat sicher zur Entschärfung dieser Fehlentwicklungen beigetragen. Um den Park aber längerfristig wieder für alle Grazerinnen und Grazer als Ort der Erholung erlebbar zu machen, wurden im vergangenen Jahr auf Initiative von Bürgermeisterin Elke Kahr zahlreiche Maßnahmen beschlossen, die gemeinsam mit dem Friedensbüro, der Ordnungswache und Nachbarschaftsinitiativen umgesetzt werden. „Im Mai 2024 hat das Friedensbüro seine Arbeit im Park aufgenommen. Ziel war es, relativ rasch ins Tun zu kommen. Und das ist uns sehr gut gelungen. Mittlerweile zeigen die gemeinsamen Bemühungen Wirkung", sagte Kahr bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Jutta Willfurth und Ursula Hauszer vom Friedensbüro, dem Leiter der Ordnungswache, Thomas Lambauer, sowie Raimund Vaseghi und Markus Martinz vom Projekt „Ausgeboxt" des Vereins AGT Kickstart heute Donnerstag, dem 11. September 2025, im Volksgarten.

Erfolgreiche Aktionen

Ein Teil der Veränderungen betrifft die Gestaltung: So wurden die WC-Anlagen saniert, die Beleuchtung in der Nacht wurde verbessert und der Zaun auf beiden Seiten des Mühlgangs erneuert. Beim Mähen und Reinhalten der Böschung arbeiten Mühlkonsortium und Holding Graz Grünraum Hand in Hand. Bei der Kreuzkirche wurde eine Bücherbox eingerichtet, auch das ist eine Kooperation - zwischen Kreuzkirche und Jukus.

Die Koordinierung der durchgeführten Aktionen und Aktivitäten hat das Friedensbüro übernommen. „Als Friedensbüro sind wir für soziales Miteinander und Kommunikation zuständig", sagt dessen Leiterin Jutta Willfurth. In zahlreichen Veranstaltungen und Treffen hat das Team viele Ideen gesammelt. Zudem ist das Team Mobile Stadtteilarbeit jeden Dienstag von 16 bis 18 Uhr mit dem Lastenrad im Park und steht für Gespräche zur Verfügung. In der kalten Jahreszeit haben die Mitarbeiter:innen auch warmen Tee dabei. „Wir sprechen die Leute an und fragen, was ihnen wichtig ist hier im Park", erzählte Hauszer. Auch ein Mailverteiler für Anrainer:innen und Interessierte wurde eingerichtet, im Online-Terminkalender können aktuelle Aktionen und Veranstaltungen abgerufen werden. Unter anderem war heuer der Lendwirbel im Volksgarten zu Gast. Hauszer: „So haben hier die sogenannten 'Blubbergespräche' stattgefunden mit dem Ziel, Menschen aus unterschiedlichen 'Blasen' miteinander ins Gespräch zu bringen. Leute, die sonst nie in den Park gekommen wären, haben überrascht festgestellt: Das ist doch ein wunderschöner Park!"

Präsenz, die fruchtet

Zwei, die wöchentlich vor Ort sind, sind die beiden ausgebildeten Gewaltpädagogen und Kampfsporttrainer Markus Martinz und Raimund Vaseghi. Sie zeigen den Jugendlichen, wie man Kraft und Emotionen konstruktiv einsetzt. Einmal pro Woche wird drei Stunden lang vor Ort trainiert. „Wir begleiten Kinder und Jugendliche im Rahmen unseres Projektes 'Ausgeboxt' ganz niederschwellig und vermitteln ihnen: Gewalt ist immer ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Im Rahmen von Taekwondo- und Box-Trainings im öffentlichen Raum kommen wir mit den jungen Menschen ins Gespräch, bauen Vertrauen auf und stellen auch Kontakte zu Vereinen her, vermitteln Gratiskurse bei ISOP und verhelfen so zu Hauptschulabschluss oder Lehre", sagte Vaseghi und Martinz ergänzte: „Es ist uns auch gelungen, eine gute soziale Durchmischung bei den Jugendlichen zu bekommen. Wir bemerken schon ein Umdenken. Es sind viele kleine Schritte notwendig, um dieses zu bewirken."

Auch die Ordnungswache ist regelmäßig im Park. Sie setzt auf konstruktive Gespräche und erhöht das subjektive Sicherheitsgefühl der Besucher:innen. „Wir sind immer mit den gleichen Zweiterteams unterwegs, so bauen wir Vertrauen auf", erzählt Leiter Thomas Lambauer. „Unsere Arbeit ist dialogorientiert. Durch regelmäßige Präsenz wirken auch unsere Ermahnungen." Sein Fazit bisher: „Wurde von Juni bis Jahresende 2024 die Polizei 20 Mal alarmiert, war das heuer bis Juli kein einziges Mal notwendig."

Wertvolles Miteinander

Das Team des Friedensbüros, unterstützt durch einige Mitglieder der Denkfabrik, hat lübrigens über den Sommer Wünsche für ein gutes Miteinander im Park gesammelt. Die Ergebnisse sollen dann im Rahmen der "WERTEkonferenz" am 3. Oktober um 16 Uhr direkt im Park präsentiert, diskutiert und vertieft werden. Danach werden nächste Schritte überlegt. „Der Volksgarten ist einer der schönsten und ältesten Parks in Graz", betont die Grazer Bürgermeisterin abschließend. Es gehe jetzt darum, ihn wieder als solchen wahrzunehmen. Kahr versichert, dass die Maßnahmen jedenfalls bis Ende dieser Gemeinderatsperiode fortgesetzt werden.

 

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