Im Garten des Gatto im Museum wehte ein leichtes Lüfterl. Eine angenehme Erfrischung nach den tropisch heißen Temperaturen des Tages. Viele Wegbegleiter:innen, Kolleg:innen und Verbündete hatten sich hier in den späten Nachmittagsstunden des 2. Juli eingefunden, um gemeinsam 40 + 1 Jahr Frauen*service Graz zu feiern. Verfolgt der Verein doch seit jeher das Ziel, die individuelle und gesellschaftliche Situation von Frauen zu verbessern und die Umsetzung von Chancengleichheit und Gleichstellung voranzutreiben.
Im Rahmen der Jubiläumsfeier blickte man zurück auf Errungenschaften und ließ das Frauenservice Graz als wichtigen Bestandteil der steirischen Beratungs- und Bildungslandschaft hochleben. Angesprochen wurden auch aktuelle Herausforderungen wie z. B. die Förderstreichung der Abteilung "Soziales, Arbeit und Integration" des Landes Steiermark, die das Infocafé palaver betrifft. Moderiert wurde die Veranstaltung von Eva Eli Taxacher und Adjanie Kamucote.
Dankesworte im Namen der Stadt
Nach den zugesendeten Grußworten der Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner eröffnete Bürgermeisterin Elke Kahr die Jubiläumsfeier. Sie bedankte sich für die unermüdliche Arbeit, das Engagement und die Beherztheit des Frauen*service und betonte die Relevanz frauenpolitischer Arbeit aufgrund aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen. „Viele Frauen würden in Stich gelassen werden, wenn es eure Einrichtung nicht gäbe", ist sich Kahr sicher und gab zu bedenken. „Vieles hat sich im Laufe der Jahre zum Besseren gewandt, die Gleichstellungsproblematik ist aber noch immer nicht gelöst." Was Graz jedoch auszeichne, sei das starke solidarische Netz der Fraueninitiativen, um gemeinsam dieses wichtige Ziel zu erreichen. Im Anschluss daran warfen die Grazer Bürgermeisterin, Stadtrat Robert Krotzer (KPÖ) und Landtagsabgeordnete Sandra Holasek (ÖVP) im Rahmen einer Podiumsdiskussion gemeinsam einen Blick in die Zukunft und sprachen u. a. über das Setzen frauenpolitischer Akzente und den Beitrag des Frauen*service zu gelingender Integration.
Frauenpolitische Bemühungen
Im Zuge des anschließenden Gesprächs mit den Vorstandsmitgliedern Ingrid Franthal (Mitbegründerin des Frauen*service und erste Geschäftsführerin bis 2014) und Obfrau-Stellvertreterin Ursula Hauszer-Ortner sowie der der aktuellen Geschäftsführerin Birgit Penker und ihrer Vorgängerin Sigrid Fischer wurde auf die Besonderheiten in der Arbeit im Frauen*service, aber auch auf persönliche Beweggründe für frauenpolitische und feministische Bemühungen eingegangen. Im Anschluss daran wurde Fischer eine Tafel überreicht, die in Kürze neben jener von Franthal im Stiegenhaus des Frauenservice die Wand schmücken wird.
Feministischer Zusammenhalt
Schließlich trug Anna Majcan, Geschäftsführerin des Grazer Frauenrates, eine Key Note vor und verwies darauf, dass es in Österreich noch 134 Jahre brauchen wird, um auf allen Gesellschaftsebenen Geschlechtergleichstellung zu erlangen. Was dafür notwendig ist, ist laut ihr grenzenlose Solidarität und feministischer Zusammenhalt.
Im Anschluss fand dann bis in die späten Abendstunden ein gemütliches Beisammensein mit Buffet und kühlen Drinks statt, stimmungsvoll musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Viosphere und dem Duo Nachtigall.