Führende Rolle fürs Grazer Welterbe


Am 18. April feierte Österreich den UNESCO-Welterbetag. Grazerinnen und Grazer waren zur mehrtägigen „Party" herzlich eingeladen: Die GrazGuides lieferten vom 15. bis 18. April bei kostenlosen Führungen in der Innenstadt spannende Ein- und Ausblicke.
Krieg und Frieden. Wie passt das zum Welterbetag, der in Österreich zum dritten Mal am 18. April gefeiert wurde? Besser, als es vielleicht den Anschein haben mag. Immerhin ist das UNESCO-Welterbe, zu dem auch die historische Grazer Innenstadt und das Schloss Eggenberg zählen, ein großes, weltumspannendes Friedensprojekt. Das Ziel: Erhaltung der Kultur- und Naturschätze mit außergewöhnlichem Wert unser aller Leben. Die Welterbe-Koordinationsstelle der Stadtbaudirektion hatte zu diesem Thema die GrazGuides gebucht, die Grazerinnen und Grazer vom 15. bis 18. April bei insgesamt 22 Touren kostenlos durch die Altstadt führten und sowohl kriegerischen wie friedvollen Spuren der Stadtgeschichte folgten. Das reichte vom Zeughaus, in dem eindrucksvoll zu historischen Waffen gegriffen wird, über die kriegerische Seite des Rathauses bis hin zum chilligen Zusammenleben im Stadtpark, der aus einer ehemaligen Verteidigungsanlage gewachsen ist. Bei den den Gratis-Führungen warteten knifflige Rätsel für Jung und Alt. Löste man sie richtig, winkten Welterbebücher und Eis-Gutscheine. Neben Führungen für Kinder und Erwachsene gab es auch welche auf Englisch und Chinesisch. Zählkarten für die Touren gab es im Vorfeld bei Graz Tourismus in der Herrengasse 16.
Seit der Aufnahme in die UNESCO Welterbe-Liste am 1. Dezember 1999 befindet sich die hervorragend erhaltene Grazer Altstadt im elitären Kreis von rund 900 Welterbestätten. Diese Auszeichnung bedeutet für Graz aber auch die Verpflichtung, das historische Erbe einer vielfältigen Baukultur von der Gotik bis zum 21. Jahrhundert zu erhalten und zeitgenössische Baukultur harmonisch einzufügen. Dadurch wird moderne Architektur im sensiblen Spannungsfeld des historischen Stadtbildes zwischen Alt und Neu auf höchstem Niveau gefordert und gefördert.
Die UNESCO Welterbekonvention gilt nach wie vor als das erfolgreichste Abkommen, das jemals von der internationalen Völkergemeinschaft zum Schutz ihres kulturellen und natürlichen Erbes beschlossen wurde. Durch eine beispiellose Zusammenarbeit von Regierungen und Fachorganisationen in aller Welt ist es gelungen, ein Programm zu schaffen, das die Menschheit über alle politischen und wirtschaftlichen Grenzen hinweg verbindet.
Rund 91 Hektar misst das UNESCO Weltkulturerbe in Graz, wobei das historische Zentrum rund 72 Hektar und die Kernzone Schloss Eggenberg knapp 20 Hektar umfassen. Darüber hinaus gibt es noch die sogenannte Pufferzone, die nochmals eine Fläche von rund 242 Hektar aufweist.
Was ist der Unterschied?
- Kernzone: Bei Bauveränderungen soll der Stadtteil in seiner baukünstlerischen Qualität und städtebaulichen Dimension nicht kompromittiert werden. Dabei braucht es den Dialog aller Interessensgruppen.
- Pufferzone: Dient als Schutzzone für das Welterbe - insbesondere was die Sichtachsen und Blickbeziehungen betrifft.
Wo ist was?
Das Stadtvermessungsamt liefert adressgenau und auf einen Klick über den interaktiven Stadtplan Geo-Informationen zum Grazer Welterbe sowie zum Grazer Altstadterhaltungsgesetz (GAEG 2008)

Das Grazer Weltkulturerbe ist gewachsen: Das zuständige UNESCO-Komitee hat auf seiner 34. Jahrestagung in Brasilia am Sonntag, dem 1. August 2010, die Erweiterung der Grazer Welterbezone um Schloss Eggenberg beschlossen. Damit wurden die jahrelangen Bemühungen von Stadt Graz und Land Steiermark von Erfolg gekrönt. Mit dieser Erweiterung entsteht eine starke Weltkulturerbe-Achse vom historischen Zentrum bis zum Schloss Eggenberg im Westen von Graz.
Nähere Informationen zum Schloß Eggenberg als Weltkulturerbe

Der Weltkulturerbe-Managementplan 2007 wurde in Entsprechung des GR-Beschlusses nach 5 Jahren evaluiert, die Dokumente (Erweiterung Schloss Eggenberg) zusammengeführt und um fehlende Erläuterungen bzw. Überleitungen ergänzt. Weiters wurden erforderliche Aktualisierungen wie etwa die Darstellung wichtiger Sichtachsen eingearbeitet und allfällige Anpassungen vorgenommen.
Mit dem aktuellen Managementplan liegt nun ein Gesamtdokument als UNESCO Weltkulturerbe Graz Managementplan 2013 (kurz: WKE-MP) für die Weltkulturerbestätte „Stadt Graz - Historisches Zentrum und Schloss Eggenberg" vor.
Weitere Informationen und Download
Download ENGLISCHE Version Managementplan 2013
Erstmals feierten die 10 österreichischen UNESCO-Welterbestätten am 18. April den
1. Österreichischen Welterbetag. Die Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt unterstreicht auch deren friedensstiftenden Arbeitsauftrag.
Aus diesem Anlass brachte die UNESCO-Welterbestelle der Grazer Stadtbaudirektion einen neuen UNESCO-Welterbe Stadtführer in deutscher , englischer und italienischer Sprache heraus, der das Verständnis für die Bewahrung des Grazer Welterbes für die Zukunft weckt und der im handlichen Format Interessierte in diesem Sinn durch die Straßen und Gassen ihrer Stadt führt und dabei den Blick auf das wertvolle Vermächtnis schärft.
Erhältlich ist der Folder unter anderem bei Graz Tourismus, über die Welterbestelle und etliche Museen.

Mit TURMI*) geht es auf eine ebenso amüsante wie spannende und lehrreiche Entdeckungsreise durch die Grazer Bauschätze.
Der Welterbe-Kinderguide wurde von der WKE-Stelle der Stadtbaudirektion anlässlich des Jubiläums „15 Jahre Welterbe Graz" in Zusammenarbeit mit Expertinnen des Internationalen Städteforums in Graz sowie den Architektinnen von ARCHelmoma im Sommer 2014 herausgegeben. Ende 2014 wurde der Kinderführer an alle Grazer Volkschulen verteilt, um im Zuge des Sachunterrichtes auch das Thema Welterbe anzusprechen.
*) TURMI wurde im Sommer 2014 in Graz geboren und ist das neue Welterbe-Maskottchen für die junge Generation.
Weitere Exemplare sind an der Information des Stadtbauamtes, Europaplatz 20 (nahe Hauptbahnhof), kostenlos erhältlich oder direkt hier downzuloaden.