
Wir entwickeln in Graz die Integration nach Maßgabe der bereitgestellten Ressourcen Schritt für Schritt weiter!
Wichtig für die Umsetzung der Modellregion Inklusion sind drei Faktoren:
1. Haltung und Einstellung der Pädagogen und Eltern
2. die zur Verfügung stehenden Ressourcen
3. der notwendige Schulraum
Unser Weg in Graz:
Um die verbleibenden Sonderschulstandorte weiterzuentwickeln, hat die Stadt Graz eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die jeden Standort einzeln bewertet und einen Zukunftsplan erstellt. Die baulichen Schritte setzt die Stadt Graz selbst (bei den neuen Schulstandorten fließen die Überlegungen in die Wettbewerbe ein). Für die pädagogischen Konzepte ist die jeweilige Schule in Kooperation mit dem Landesschulrat verantwortlich. Einige Schulen wird man in Regelschulstandorte umwandeln können, andere Sonderschulstandorte wird es mit der umgekehrten Integration und einem Schwerpunkt, wie beispielsweise der Kompetenz für Autismus, auch weiterhin geben. Dieser von mir eingeleitete Prozess ist ergebnisoffen. Das Resultat kann auch sein, dass an manchen Standorten die Inklusion, aufgrund der fehlenden oben angeführten Faktoren, nicht möglich ist.
Als Bildungsstadtrat ist es mir wichtig, dass in dem Prozess die notwendigen Ressourcen wie Dienstposten und Unterstützungspersonal bereitgestellt werden, da diese für die Kinder, Pädagogen und Eltern Grundbedingung sind, um durch die Inklusionsbewegung einen Mehrwert zu erhalten. Die Inklusionsbemühungen sind zu begrüßen, nur gehören sie auf Jahre geplant und umgesetzt. Wir müssen uns auch von der Idee verabschieden, dass mit den bestehenden Ressourcen eine 100prozentige Inklusion möglich ist. Wenn man in Wien rückfrägt, wieviel zusätzliche finanzielle Unterstützung für die Umsetzung der Pilotregion zu erwarten ist, bekommt man eine bittere 0 als Rückmeldung. Ich warne auch davor, dass Motoren hinter der Inklusionsbewegung (die es gut meinen) den Prozess über das Knie brechen und am Ende des Tages landen wir einen pädagogischen Bauchfleck der Sonderklasse, weil die notwendigen Mittel fehlen.
Eine Umsetzung ohne diese Mittel würde in der Praxis Folgendes bedeuten:
Wenn alle Kinder in Regelklassen integriert werden, aber die dafür notwendigen Unterstützungssysteme fehlen, werden Schüler und Lehrer unter der Situation leiden. Es wird dann öfters zu Suspendierungen kommen, was wieder das Gegenteil verursacht das die Inklusion bezwecken will.
Deshalb muss man den Weg von der Integration in Richtung Inklusion gut vorbereiten und mit den notwendigen Ressourcen ausstatten!